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Titel: California Dreaming II · von Oliver Zybok · S. 46 - 73
Titel: California Dreaming II , 2016

»Ich hab meine eigene kleine Ficker-Essenz und diese Essenz heißt geistige Erkenntnis.«1

Die Beat Generation und ihr Einfluss auf die Kunst
von Oliver Zybok

I. Vorgeschichte

Der Begriff »Californication« kann vielleicht am ehesten als ein ambivalentes Schlagwort dienen, mit dem Ängste und Sehnsüchte eines bestimmten Lebensgefühls ausgedrückt werden, das mit der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika stets in Verbindung gebracht wird. »Californication« ist im ursprünglichen Sinne eher negativ konnotiert, setzt sich aus den Worten »California« und »Fornication« zusammen. Letzteres bedeutet übersetzt »Unzucht« und gibt der Wortneuschöpfung eine verruchte Note, die auch neugierig macht, auf etwas Verbotenes, aber auch Glamour und Glanz, die man mit dem Bundesstaat bis heute assoziiert. Im Westen der USA tauchte der Begriff bereits in den 1950er-Jahren auf und bezeichnete damals die wachsende Migration der Bewohner Kaliforniens in benachbarte Staaten wie Oregon und Arizona. »Californication« wurde als abschätziges Synonym gegenüber der kalifornischen Lebensweise, dem Glamour State verwendet.

Die Musikgruppe Red Hot Chili Peppers mit ihrem Sänger Anthony Kiedis (geb. 1962) veröffentlichte 1999 ein Album und einen Song mit dem Titel Californication. Wie so oft beschäftigt sich die Band auch hier in zahlreichen Einspielungen mit ihrem Heimatstaat Kalifornien, mit dem dortigen Leben und Lifestyle. Bereits 1992 klangen in dem Song »Under the Bridge« vom Album Blood Sugar Sex Magic dabei auch sehr kritische Töne an. Der Text thematisiert die Problematik von Kiedis, der nach einem Entzug clean geworden war, gegenüber seinen weiterhin drogenabhängigen Bandkollegen. Erinnerungen an die eigene Sucht werden geweckt, das Gefühl der Entfremdung mündet in der Textpassage: »Sometimes I…


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