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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Sabine B. Vogel · S. 342 - 341
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale , 2017

Indonesien

Tintin Wulia

1001 Martian Homes
Kommissare: Agency for Creative Economy/Badan Ekonomi Kreatif (BEKRAF): Ricky Joseph Pesik, Melani W. Setiawan, Amalia P. Wirjono, Diaz Parzada, Enin Supriyanto
Kurator: Agung Hujatnikajennong Ort: Arsenale

Nationalität und kulturelle Identität sind die zentralen Themen der 1972 in Indonesien geborenen, in Australien lebenden Künstlerin Tintin Wulia. Sie entstammt der chinesisch-indonesischen Minderheit, ihr Familie wurde wie viele andere auch in den 1950er Jahren zwangsweise aus den ländlichen Gebieten in die Städte transportiert. Ihre chinesisch klingenden Namen mussten geändert werden, chinesische Kultur wurde verboten. In ihrer kinetischen Installation „Invasion“ 2010 benutzte Wulia die damals ausgestellten Papiere der Familie. 2011 schuf sie eine Installation aus 140 reproduzierten Pässen aus aller Welt, die sie „(Re)Collection of Togetherness“ betitelte. Mit ihrem dreiteiligen Beitrag für Venedig schließt sie an die Geschichte ihrer Familie im Zusammenhang mit Fragen nach Grenzen an. Ihr Großvater verschwand 1965 während der staatlichen Säuberungsaktion unter Präsident Suharto, als die kommunistische Partei verboten wurde. In dem auf die Rückwand projizierten Videointerview befragt Wulia Familienangehörige, aber auch Überlebende aus den 1960er Jahren über die Zeit damals. Auf dem Boden des Pavillons steht ein fragiles Objekt. Digitale Sensoren lösen Lichter aus. Ein identisches Objekt steht in einem Einkaufszentrum in Jakarta, jede unserer Bewegungen initiiert ein Signal, bis die Worte „We are not alone“ aufleuchten – der digitale Raum als grenzenlose Welt. Neben dem Objekt führt eine Treppe hoch. Aus runden Löchern in der Wand schauen uns Augen an. Oben angekommen, ist die Tür verschlossen, nur ein Guckloch fordern…

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