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Titel: 58. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Sabine B. Vogel · S. 322 - 323
Titel: 58. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale ,

Irland

Eva Rothschild

The Shrinking Universe
Kommissar: Culture Ireland
Kuratorin: Mary Cremin
Ort: Arsenale

Folgt man dem langen Gang durch die Länderpavillons im Arsenale, versperrt am Ende plötzlich eine Wand den direkten Zugang. Hier beginnt der Irische Pavillon, dessen unmittelbaren Durchgang Eva Rothschild (1971, Irland) absichtlich erschwert. Denn sie möchte verhindern, dass die Besucher ihre Skulpturen nur beiläufig beim Vorbeigehen erfassen. Darum auch bietet Rothschild an der Fensterfront Bänke und im hinteren Teil die an die Ränge im Amphitheater erinnernden, bunt angesprayten Blöcke zum Sitzen an. „Amphie“ sei auch das Angebot, „einen Moment den Besucher-Massen zu entkommen“, wie Rothschild im Gespräch erklärte. Und jene „in den vorderen Reihen werden für die hinteren Besucher zum Teil der Skulpturen“. Die Werke im Raum gehören zu vier Gruppen, die sich vielfältig aufeinander beziehen. (SBV)

Sabine B. Vogel: Verstehen Sie die Wand im Eingang des Pavillons als eine Art temporäre Architektur?

Eva Rothschild: Ich wollte den Raum streng choreographieren, um den Korridoreffekt zu durchbrechen – eine kurze Pause einbauen, bevor man den Pavillon betritt. Körperliche Erfahrungen und Wahrnehmung sind mir sehr wichtig, ein langsames Entfalten – ich möchte, dass wir Kunstwerken dieselbe Menge an Zeit schenken wie Erzählungen, wie einem Buch. „Drift“ besteht aus der Wand mit geometrischen Formen, die an Straßenblockaden erinnern, kombiniert mit den schweren, schwarzen, abgegossenen Formen dahinter. Manche erinnern an alte Dosen – so wie sich im öffentlichen Raum am Boden neben Denkmälern oft diese Reste des Lebens ansammeln, mit Bierdosen oder Wasserflaschen. Diese Formen sind zugleich wie ein Echo von Elementen in…

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