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Ausstellungen: Berlin · von Thomas W. Kuhn · S. 268 - 269
Ausstellungen: Berlin , 2013

Thomas W. Kuhn
It is only a state of mind

»Andere Wirklichkeiten«
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin, 2.3. – 7.4.2013

Das neben einem wissenschaftlich fundierten Wirklichkeitskonzept auch andere Wahrnehmungen der Welt existieren, hat in der Moderne, die mit dem Prozess der Verwissenschaftlichung Hand in Hand einhergeht, nicht zuletzt Ausdruck in den Künsten gefunden. Selbstversuche mit Drogen auf der einen und parapsychologische Experimente auf der anderen Seite, bildeten seit dem 19. Jahrhundert ihre Eckpfeiler, bevor die Wissenschaft selbst in Form der Psychologie die Anerkenntnis und Objektivierung anderer Wirklichkeiten einleitete. Nach bedeutenden literarischen Vorläufern, von Thomas de Quincey bis Charles Baudelaire, den esoterischen Bildkonzepten Mondrians, Kupkas und Kandinskys hat insbesondere der Surrealismus ein nachhaltiges Plädoyer für die Möglichkeit anderer Wirklichkeiten abgelegt.

So ist die Grundidee der Ausstellung – eine Kooperation des NGBK mit dem Heidelberger Kunstverein – keineswegs neu. Und man muss gleich die wesentlichen Kritikpunkte benennen: Verzicht auf eine solide historische Fundierung, Fehlen eines pointierten essayistischen Ansatzes und eine in sich nicht schlüssige Auswahl an Exponaten und Künstlern. Darüber hinaus wurde die Hoffnung enttäuscht, konsequent aktuelle Werke einer jüngeren Künstlergeneration zum Thema sehen zu können. So bleibt die insgesamt professionell wirkende Präsentation inhaltlich unpräzise und in ihrer Zielsetzung offen: symptomatisch für zahlreiche Ausstellungen der letzten Jahre und in diesem Sinne absolut zeitgenössisch.

Den Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Realität stellten zwei Positionen her. Die Künstlerin Sarah Schönfeld (*1979 in Berlin) arbeitet seit 2011 an einer fotografischen Bildserie mit dem Titel „All you can feel“. Mit sichtbar parodistischer Gestik unternimmt sie eine Art Pseudoexperiment. Ein Monitor…



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