vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Gespräche mit Künstlern · von Andreas Denk · S. 278 - 285
Gespräche mit Künstlern , 1994

Yoko Ono:
»Jeder muß etwas dazu tun…«

Ein Gespräch von Andreas Denk

Yoko Ono wurde 1933 in Tokio geboren. Nach ersten musikalischen und bildnerisch-konzeptuellen Anfängen gelangte sie 1962 über George Maciunas in die Fluxus-Peripherie, die sie ab 1965 vor allem durch ihre konzeptuellen Filme bereicherte. 1969 heiratete sie als dritten Ehemann John Lennon, mit dem sie eine Reihe von Performances veranstaltete. Nach Lennons Tod widmete sie einige Zeit der Edition und Neuherausgabe seines musikalischen Werks, veröffentlichte gleichzeitig jedoch auch eigene Kompositionen. Ende der 80er Jahre begann sie, ihre Objektarbeiten der 60er Jahre in Bronze zu gießen. Auf der diesjährigen Biennale installierte Yoko Ono “Two Rooms”; derzeit zeigt sie im Bonner Frauenmuseum ausgewählte Arbeiten von den 60er Jahren bis heute.

*

A.D.: Sie haben nach musikalischen Anfängen zu Beginn der 60er Jahre plötzlich mit konzeptuellen Arbeiten begonnen. Eine der ersten Arbeiten, “Painting to be stepped on” (1961), war ein unregelmäßiges Stück Leinwand, auf das man hätte treten können oder treten sollte…

Y. O.: Zunächst einmal war ich gar nicht interessiert am internationalen Kunstgeschehen. “Painting to be stepped on” wurde gemacht, als in der amerikanischen Kunst der abstrakte Expressionismus auf seinem Höhepunkt war. Meine Malerfreunde, die ich im Atelier besuchte, zeigten mir ständig ihre abstrakten Bilder und wollten wissen, was ich davon hielt: “Was denkst du darüber? Ist es besser soherum oder andersherum?” Ich dachte zuerst, die scherzen. Ich wollte etwas dagegen machen, das eine ganz besondere Wirkung auf die Leute haben sollte. “Painting to be stepped on” wurzelt wie viele meiner Arbeiten in meinen Kindheitserinnerungen. Im…

Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei