José María Sicilia
Der kastilische Maler (geb. 1954, Madrid) ist eine weitere, international bekannte Schlüsselfigur in der Gegenwartskunst Spaniens. Sicilias Entwicklung von der Figuration, mit Serien alltäglicher Gegenstände wie Staubsauger, Mixer u.a. (bis 1984) zur abstrakten Malerei ist nachvollzieh- bar und konsequent. Dazu der Kommentar des Malers: “Mein einziges Interesse in der Malerei gilt dem Malen selbst. Ich glaube nicht, daß ich das Figurative ablehne, ich weiß gar nicht genau, was das bedeutet. Ersetzen wir nämlich das Wort ‘figurativ’ durch ‘repräsentativ’, dann sieht die Sache schon anders aus…”.
Der Gegenstand ist bei Sicilia nur ein Anlaß, ein Bild zu malen, und der spätere Verzicht darauf ist eine Konsequenz dieser Haltung. Die Titel verweisen zurück auf den Gegenstand, wie in der Serie “White Flower” beispielsweise, die mit der Blume allenfalls die Farbe gemeinsam haben. Sicilias Bilder sind häufig aus verschiedenen Leinwänden zusammengesetzt. Der in New York lebende Künstler zur Bedeutung der Panelen: “Die Module werden immer autonomer. Ich versuche, diese Elemente zu integrieren, um neue Bilder zu schaffen; Bilder als Ergebnis von Widersprüchen und Spannungen unter diesen Modulen. Weder gibt es eine Einheit, noch existiert so etwas wie ein roter Faden”.
Sicilia erzeugt in seiner Malerei ein Spannungsverhältnis zwischen informellen und eindeutig geometrischen Elementen. Der konstruktiven Form einzelner Teile und der Gesamtform steht der emotionale, fast expressive Duktus seiner Malerei entgegen. Hier geht es um Malerei, die Räumlichkeit schafft durch Übereinanderschichten und im Sichtbarmachen dieser Schichten bis auf die Leinwand hindurch. Die innere Bewegtheit bricht die äußere Form auf. Bei den Bildern, die nicht…