Peter Killer
Kampf auf der Seite des Wolfs
ÜBER FRANÇOIS BURLAND
François Burland (*1958) aus Lausanne begann seine künstlerische Tätigkeit 1975 als Autodidakt. Michél Thevoz, Direktor des Musée de l’Art brut in Lausanne, gehörte zu den Entdeckern Burlands. Er hat ihn 1984 und 1986 im eigenen Haus innerhalb von Gruppenausstellungen gezeigt. Damals stellte er sich noch die nachdenkliche Frage: “Werden sich Burland und seine Biester zähmen lassen?” Der nachfolgende Bericht gibt Antwort.
“Die Deutschschweizer Galeristen, zwar spezialisiert auf Neue Wilde (Neo ist gleichbedeutend mit kultureller Domestizierung), erschrecken natürlich beim Anblick eines echten Wilden. Mußten sie nicht, um sich an Louis Soutter zu gewöhnen, jahrelang homöopathisch Penck und andere Epigonen einnehmen? So ist es auch weiterhin nicht verwunderlich, daß François Burland von ihnen prompt zurückgewiesen wurde. Vorerst wurde er nur in der Abteilung “Neuve Invention” der Art-brut-Sammlung aufgenommen. Aber seine wilden Tiere sind jetzt freigelassen, und man wird sich damit abfinden müssen. Eines nach dem anderen schleicht sich in die Galerien ein und bald auch in Museen und Banken. Werden sich Burland und seine Biester zähmen lassen? Wird man ihn eines Tages in der Haut eines ‘Waadtländer Malers’ wiederfinden? Werden seine Tiere kastriert? Die Wetten sind offen.” (Zitiert aus dem Aufsatz “François Burland – Die Erregung als Dauerzustand” von Michél Thevoz.)
Es tut gut, einem Künstler wie dem Waadtländer François Burland zu begegnen, den es in keiner Weise kümmert, wie vor ihm die Wege und Weglein der Kunst gezogen und begrenzt worden sind. Querfeldein geht er vorwärts und nimmt, unbekümmert um Flurschaden, Platz, wo es…
