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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 421 - 422
Ausstellungen: Wien , 2002

URSULA MARIA PROBST
Kapital & Karma

Aktuelle Positionen indischer Kunst
Kunsthalle Wien, Halle 2, 29.3. – 9.6.2002

Die Kunsthalle Wien schließt mit der Ausstellung ‘Kapital und Karma’ zum Thema zeitgenössische Positionen indischer Kunst an den aktuellen Asien-Hype an. Die KuratorInnen Angelika Fitz und Michael Wörgötter nehmen als Ausgangspunkt ihres Konzepts die paradoxe Situation, dass die derzeitige Entwicklung der stilpluralistischen und politisch engagierten Kunst in Indien parallel zur Globalisierung und Liberalisierung der indischen Wirtschaftspolitik verläuft. Das Spektrum unterschiedlicher medialer Praktiken taucht die Kunsthalle in die Atmosphäre eines Bazars und konfrontiert mit den Auswirkungen ökonomischer, sozialer und symbolischer Umwälzungen auf die Kunstproduktion. Angelika Fitz führt die Auseinandersetzung mit modernen Medien wie Fotografie, Video, Installation und digitaler Kunst weitgehend auf die Internationalisierung indischer Kunst zurück. Obwohl Satellitensender, Werbung, Internet, Video und Computerspiele wichtige Inspirationsquellen bilden, sind mit Ausnahme von Baiju Parthan keine KünstlerInnen in der Ausstellung, die sich mit Computeranimationen befassen. Obwohl indische IT-SpezialistInnen international gefragt sind, mangelt es in der Kunst an finanziellen Ressourcen und Förderungen.

Vor dem Hintergrund einer potentiellen Vereinnahmung durch die Globalisierung hat die Frage nach kultureller Identität an Aktualität gewonnen. Die in der Ausstellung vertretenen KünstlerInnen Shantanu Lodh, Ranbir Kaleka, Atul Dodiya, Subodh Gupta, Sonia Khurana, Surendran Nair, Baiju Parthan, Anandajit Ray/Debnath Basu und Vivan Sundaram äußern sich kritisch gegenüber einer Politik der Globalisierung, von der vorwiegend die Eliten des Landes profitieren. Obwohl die 1991 einsetzende Wirtschaftsliberalisierung einen Strukturwandel bewirkte, sind tendenziell bloß 3 % der Bevölkerung von den Auswirkungen des Kapitalflusses betroffen. Nach wie vor ist die Zielgruppe für zeitgenössische Gegenwartskunst…


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von Ursula Maria Probst

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