Claudia Posca
Letzte Bilder. Ad Reinhard
»Der Weg zu Wissen ist Vergessen«
Josef Albers Museum, Quadrat Bottrop, 26.9.2010 – 9.1.2011
Er wird der „schwarze Mönch“ der amerikanischen Nachkriegsabstraktion genannt, ist berühmt für seine dunkeldüster leuchtenden „letzten Bilder, die man irgend machen kann“ und hat doch in den Anfängen seiner Kunst erstaunlich farbintensiv Geometrisches geschaffen: Ad Reinhard. Geboren wurde er am Weihnachtsabend 1913 in Buffalo/New York, gestorben ist er 1967, studiert hat er unter Meyer Shapiro an der Columbia University N.Y. und weiteren drei Kunstschulen, wird 1937 Mitglied der Gruppe „American Abstract Artist, leiht sich 1956 Geld, um zu reisen, besucht Japan, Indien, Persien, Ägypten, die Türkei, Syrien, Jordanien und Griechenland, schreibt über Buddhabilder, protestiert 1961 gegen die Ausstellung „ Abstract Expressionist and Imagist history“ im Guggenheim Museum, spricht über ästhetische Verantwortung und notiert sich aus den Schriften des Nicolaus Cusanus: „Wie es doch Not tut, in die Finsternis zu treten und den Zusammenfall der Gegensätze sich einzugestehen, die Wahrheit zu suchen, wo uns die Unmöglichkeit begegnet.“ Später wird es diesem klugen Kopf wichtig sein zu betonen, dass er in dem Jahr geboren wurde, da Kasimir Malewitsch sein schwarzes Quadrat malte –?dabei einem Zwinkern wider allzu trockener Rationalität nicht abgeneigt.
Jetzt ist dieser ´pictor doctus`, dieser Verfechter einer radikalen Selbstbezüglichkeit von Kunst bzw. des absoluten Bildes, der den geflügelten Satz prägte: „Kunst ist Kunst-als-Kunst, und alles andere ist alles andere“, erstmals nach 25 Jahren wieder mit einer Einzelausstellung in europäischen Gefilden zu sehen: in einer famosen, von Museumsdirektor Heinz Liesbrock für das Josef…