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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 335 - 338
Ausstellungen: Wien , 2006

Ursula Maria Probst
Louise Bourgeois: Aller-Retour

»Kunst als Überlebensstrategie«
Kunsthalle Wien, Halle 2, 25.11.2005 – 5.2.2006

Kaum einer anderen Künstlerin ist es in den letzten Jahren gelungen, einen derartigen Kultstatus im Kunstbetrieb zu erlangen wie der 94-jährigen Louise Bourgeois. Ihre Impulse für die Installations- und Environmentkunst sowie ihre Rolle für den Feminismus und für antiformalistisch agierende KünstlerInnen, die sich mit biographischen, sexuellen Inhalten, dem Körper und der Psyche auseinandersetzen, sind unbestritten. Louise Bourgeois künstlerische Themen nehmen ihren biographischen Ausgangspunkt in der Intimsphäre der eigenen Familie, die in der Nähe von Paris an der Bièvre eine Tapisseriefabrik betrieb. Der Betrug ihres Vaters mit dem Kindermädchen, der frühe Tod der Mutter und das Gefühl von Verlassenheit lassen die Spuren und Fallen der Erinnerung in ihrem Werk immer wiederkehren. Die Intensität dieser Erinnerungen gelangt durch Wut, Schmerz, Eifersucht in unterschiedlichen Techniken und Materialien wie Zeichnungen, Skulpturen und Environments zum Ausdruck. Der intensiven Emotionalität und der psychisch beunruhigenden Wirkung ihrer Skulpturen und Zeichnungen vermag sich, kaum jemand zu entziehen. Auch in der Kunsthalle Wien werden die BesucherInnen emotional in den Bann gezogen. Louise Bourgeois hat gemeinsam mit Peter Weiermair, der 1989 in Frankfurt ihre erste europäische Retrospektive kuratierte, mit der Ausstellung “Aller-Retour” einen aktualisierten Überblick über ihr skulpturales und zeichnerisches Werk gestaltet. Ergänzt wird dieser Überblick, der überraschende Neuzugänge schafft, durch eine Retrospektive ihrer Zeichnungen, die auch ein Selbstporträt von 1938 enthält.

Werkzyklen wie “Ode à Oubli” (2004) oder “Ode à la bièvre” (2002) stellen erneut Bezüge zu Louise Bourgeois Leidenschaft für Tapisserien her. Der Recyclingprozess…



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von Ursula Maria Probst

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