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Ausstellungen: München · S. 172 - 173
Ausstellungen: München , 1983

Maria Lassnig – Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen 1949-1982

Kunstverein München, 18.5. – 26.6.1983

Eine Retrospektive mit etwa 150 Arbeiten auf Papier von Maria Lassnig wandert derzeit durch die Bundesrepublik. Vom Düsseldorfer Kunstmuseum zusammengestellt, wurde sie in Hannover durch große Ölbilder ergänzt. Dies hat die Schau nicht nur ganz allgemein erweitert, sondern sie auch dem für Maria Lassnig wesentlichen Medium geöffnet.

Arbeiten aus 33 Jahren werden gezeigt und doch wird die Künstlerin immer noch als fast unbekannt gehandelt. Sie war zwar Vertreterin ihres Heimatlandes Österreich auf der Biennale in Venedig 1980 und auf der Dokumenta 7, soll aber trotzdem erst noch entdeckt werden. Waren ihre Kabinette und Kojen mit dem unverwechselbaren Lassnigschen Smaragdgrün nicht auffällig genug? Waren ihre seltsam verformten Menschen nicht Anstoß zu weiteren Fragen? Wurden ihre Filme in Venedig einfach übersehen? Ich jedenfalls habe mich auf der Biennale nirgendwo so amüsiert wie im österreichischen Pavillon, in dem gerade der Zeichentrickfilm ART EDUCATION von 1976 lief. Das war eine erfrischende und befreiende Auseinandersetzung mit den Heroen der Kunstgeschichte.

Es gibt in der zeitgenössischen Kunst nur selten ein so eigenständiges und geschlossenes Werk wie das von Maria Lassnig. Gerade in den frühen Zeichnungen ist die Entwicklung zu den Ölbildern bereits angelegt. Das ist sicherlich eine der größten Verdienste dieser Retrospektive, daß die Geradlinigkeit dieser so persönlichen Kunst anschaulich wird. Mit dem Medium der Zeichnung ist das einfacher, weil im Ölbild schon allein durch die Farbe viele andere Komponenten hinzukommen. Leider ist die Ausstellung in München durch die räumliche Enge im Kunstverein sehr gestrafft. Eine breit angelegte…

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