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Nachrichtenforum: Messen & Märkte · S. 18 - 19
Nachrichtenforum: Messen & Märkte , 2011

Nur eine Galerie aus Russland und drei aus China waren in diesem Jahr unter den rund 300 Teilnehmern der Art Basel zu finden: dass es im Zeitalter der Globalisierung um eine expansive Ausweitung der Märkte nach außen geht, nicht aber unbedingt um eine Zulassung neuer Mitbewerber auf den eigenen lokalen Märkten, sondern mithin eher um Markt- und damit Machtkonzentration, konnte man gut anhand der Teilnehmerliste der Art Basel nachvollziehen. 700 Bewerber hatte der Zulassungsausschuss diesmal ausjuriert. Nicht anders als den tunesischen Olivenbauern, denen die EU-Märkte verschlossen bleiben, geht es den Galerien, die gerne zum Kartell jener 200-250 Kunsthändler aufschließen wollen, die als „Global Player“ die weltweit fünf bis sechs wichtigsten Kunstmessen bespielen und dabei am liebsten unter sich bleiben. Das war freilich auch in der Frühzeit der internationalen Kunstmärkte schon so, als z.B. abgewiesene Bewerber regelmäßig versuchten, eine Teilnahme an der Art Cologne auf dem Gerichtsweg einzuklagen. So alt wie die Kunstmessen selbst ist daher der seit 40 Jahren ständig wiederholte Vorwurf, es werde geklüngelt und es ginge um Marktbeherrschung. Diese Tendenz zur Exklusivität der Kunstmessen hat allerdings nicht zuletzt den Auktionshäusern in den vergangenen Jahren erheblichen Auftrieb gegeben, was den Galeristen freilich naturgemäß ein Dorn im Auge sein muss. So überbieten sich nun mit schöner Regelmäßigkeit Versteigerer und Messeausrichter in ihren Presse-Bulletins mit Meldungen über jeweilige Rekordverkäufe: so hieß es, diesmal habe die New Yorker Galeristin Marian Goodman schon kurz nach Beginn der Preview in Basel zwei Dutzend Hinterglasmalereien von Gerhard Richter für je 30.000 Euro restlos verkaufen können….

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