Mike & Doug Starn
Der rasante Aufstieg im Kunstmarkt der eineiigen Starn Twins (geb. 1961 in Somers Point/New Jersey) war bisher phänomenal. Fünf Jahre lang, von 1980 bis 1985, besuchten die Zwillingsbrüder die Schule des Museum of Fine Arts in Boston. Dann, im April 1986, hatten die beiden 25jährigen Kunstschulabgänger ihre erste Show in New York in der bekannten Stux Gallery im SoHo-Viertel. In der dritten Ausstellungswoche erschien in der “Village Voice” eine kurze Notiz des Kunstkritikers Gary Indiana: “…run, don’t walk, don’t miss it: it’s brilliant.” Eine Woche später doppelte er mit einer Besprechung nach. Darin nannte er die Starn-Show “einen peinlich genau geführten, gründlichen Angriff gegen fotografische Konventionen; thematisch einheitlich und visuell aufwühlend”. Zu sehen waren bei Stux, wie Richard B. Woodward im Magazin der “New York Times” berichtete, 58 Fotografien, die mehrheitlich einen einzigen Gegenstand zeigten (z.B. einen Stuhl, einen Pferdekopf oder ein Paar Schuhe), der sich aus verschiedenen Schwarz-Weiss-Abzügen zusammensetzte; mit Scotch aneinander geklebt. “Indem wir mehrere Papiere nehmen und sie zusammenkleben”, so die Starn Twins in einem Interview, “entsteht eine Tiefenwirkung. Man kann seine Aufmerksamkeit den Papierlagen und dem Klebeband und dem Aufbauprinzip widmen, oder man sieht sich einfach das Bild als Bild an. Diesen Bereich, der sich zwischen den beiden Sichtweisen ergibt, schätzen wir.” Einige Werke waren kunstvoll gerahmt, andere einfach an die Wand gepinnt. “Für uns ist ein schöner Rahmen etwas Aufregendes; er kann anziehend wirken”, erklären die Starns. Und: “Es ist nicht falsch, Kunst herauszuputzen, das verändert oder vermindert nicht den künstlerischen Wert….
