vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Bonn · von Martin Seidel · S. 336 - 338
Ausstellungen: Bonn , 2010

Martin Seidel
Mitch Epstein

»State of the Union«
Kunstmuseum Bonn, 11.11.2010 – 23.1.2011

Der Traditionsstrang der amerikanischen Fotografie ist geradezu extrem stark. Bei allen Abwandlungen und Anpassungen im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts fällt eine Kontinuität auf, die in wohl keiner anderen Gattung der bildenden Kunst zu finden ist. Dennoch gibt es Innovationen. Eine der wesentlichen Neuerungen war in den Siebziger Jahren die Einführung der Farbe. Bis dahin galt sie in der Fotografie, die als Kunst gehandelt werden wollte, als hochgradig unseriös und als Sache der vom Kunstbereich strikt ferngehaltenen Werbe- und Medienwelt. William Eggleston und Stephen Shore machten die New Color Photography hoffähig, will sagen: museumswürdig.

In deren künstlerischer Nachbarschaft oder Fahrwasser traten eine ganze Reihe von Künstlern an, die mit oft weit angelegten Fotoserien zu diversen amerikanischen Themen heute die Fotoszene beherrschen. Zu ihnen gehört der New Yorker Mitch Epstein (Jahrgang 1952), der hierzulande seine Gruppenschauen und Galerieauftritte hatte und nun – mit Werken, die nahezu ausschließlich aus der Galerie Zander in Köln beziehungsweise aus The Walther Collection, Neu-Ulm stammen – erstmals im Museum zu sehen ist.

Das Kunstmuseum hat sich aus Epsteins Werk zwei Stränge herausgegriffen: „Recreation – American Photographs“ (1973-1988) und „American Power“ (ab 2003). Geht es im ersten Komplex um amerikanisches Freizeitleben, so ist der zweite mehr oder weniger konkret dem nationbeherrschenden Thema Energie als der „American Power“ schlechthin gewidmet.

Die mit 48 x 65 Zentimeter vergleichsweise kleinformatigen „Recreation“-Fotos mit Szenen des US-amerikanischen Alltags zeigen zum Beispiel Ladies der Upper Class, die nach Irgendetwas suchend das Trottoir der Madison…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei