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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Helga Meister · S. 454 - 462
Gespräche mit Kunstvermittlern , 1997

Helga Meister
Museum Kurhaus in Kleve

Zur Eröffnung führte Helga Meister Gespräche mit dem Direktor Guido De wird und dem Sammlerehepaar Heinz und Simone Ackermans

Wer das Paradies auf Erden sucht, muß nach Kleve fahren. Dort beschützt Minerva, 1660 als Meisterwerk des holländischen Barocks von Artus Quellin für den Statthalter Johann Moritz geschaffen, noch immer die Künste. Der kleine Ort mit seinen 50.000 Einwohnern, an der alten Römerstraße gelegen, besitzt mit dem Amphitheater des großen Barockarchitekten Jacob van Campen und mit der Parklandschaft des Johann Moritz zwei Juwele der Landschaftsarchitektur. An diesem Schnittpunkt von Kultur, Kunst und Natur liegt jenes Museum Kurhaus, das in Zeiten des Kulturpessimismus wie ein Wunder wirkt.

In Kleve wurden kostbare Immobilien nicht verhökert, Beete und Bosketten nicht planiert und Kulturinstitute nicht zusammengelegt. So etwas überläßt man den Parvenues unter den Großstädten. Hier, wo Joseph Beuys von 1958 bis 1965 im alten Klever Badehaus sein Atelier hatte und seine Seele im Angesicht der herrlich gegliederten Landschaft aufrichtete, liegt jene Stätte, für die Guido de Werd wie ein Löwe gekämpft hat, überredend, überzeugend, gewinnend, ohne Rücksicht auf die eigenen Kräfte.

An kaum einem anderen Ort im Lande gibt sich die Kunst konzentrierter, richtungsweisender, absoluter als dort. Nirgendwo geschieht dies mit einem so geringen Personal, so einem kleinen Etat und dennoch mit einem so großen Rückhalt in der Bevölkerung. Das neue Klever Museum macht den Niederrhein zu einer Pilgerstätte der Kultur. Der Erfolg ist dem Hausherrn nicht leicht gefallen, doch zuletzt hat er auch die Skeptiker überzeugt.

Guido de Werd, dieser behutsame, aber…


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