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Museen
Großes Aufsehen erregte eine Auktion bei Sotheby’s in London, als mitten in der Versteigerung vor den Augen des erstaunten Publikums mittels eines eingebauten Shredders ein Werk des Street Art Künstlers BANKSY sich selbst zerstörte. Die Arbeit „LOVE IS IN THE BIN“ wurde von einer europäischen Sammlerin ersteigert, die es dann auch in zerstörtem Zustand behielt. Jetzt ist dieses Aktionsrelikt bis zum 3.März 2019 im MUSEUM FRIEDER BURDA BADEN-BADEN zu sehen. Man wolle aber „nicht der Versuchung verfallen, die Arbeit wie eine Trophäe zu platzieren. Dies wäre sicherlich auch nicht im Sinne ihres Urhebers. Wir folgen vielmehr seinem Ansatz einer konsequenten Demokratisierung der Kunst und diskutieren gerade, wie wir das Werk möglichst vielen Menschen zugänglich machen können“, sagt dazu Museumsdirektor Henning Schaper.
Die museale Inszenierung „fokussiert ganz auf das Bild, die neue globale Ikone, zugleich versucht sie in konzentrierter Form die Hintergründe und Intentionen im Werk Banksys plausibel zu machen – sowie auch die Bedingungen in einer Kunstwelt zu hinterfragen, die eine solche Entwicklung, ja Wertexplosion überhaupt erst möglich macht.“ Ab 7. März 2019 ist Banksys Love is in the Bin dauerhaft im Sammlungskontext der STAATSGALERIE STUTTGART zu sehen. Eine anonyme Sammlerin gab es als Dauerleihgabe an die Staatsgalerie. Es werde sich als Dauerleihgabe behaupten müssen gegenüber Schlüsselwerken der Kunstgeschichte von Rembrandt bis Picasso.
Die KUNSTMUSEEN KREFELD haben mit Unterstützung öffentlicher Stiftungen sowie privater Förderer Konvolut von Originalzeichnungen der Künstlerin SONIA DELAUNAY aus Privatbesitz erworben. Es handelt sich um 100 farbige Arbeiten auf Papier hauptsächlich aus den 1920er und 1930er Jahren. Sie bestehen aus gezeichneten Textilentwürfen, die ursprünglich von dem Seidenhersteller und Kunstmäzen Robert Perrier gesammelt und von der Sammlerin Françoise Knabe direkt von der Familie Perrier erworben wurden. Die russisch-französische Malerin und Gestalterin Sonia Delaunay-Terk (1885 – 1979) entwickelte gemeinsam mit ihrem Mann Robert Delaunay um 1914 eine spezielle Form der abstrakten Farbmalerei. Es war vor allem die Beschäftigung mit dem Textilen, beispielsweise das Erlebnis der Farbkontraste in Patchwork-Stoffen, die Sonia Delaunay bei ihren malerischen Arbeiten inspirierte.
KIKI SMITH schenkte der STAATLICHEN GRAPHISCHEN SAMMLUNG MÜN-CHEN ihr druckgrafisches Werk mit hunderten von Einzelblättern, Portfolios und illustrierten Büchern, die seit den 1980er Jahren entstanden. Die Münchener Pinakothek der Moderne stellt die Schenkung vom 14. Februar bis zum 26. Mai 2019 in der Ausstellung „Touch. Prints by Kiki Smith vor“. Die Künstlerin wurde 1954 in Nürnberg geboren und wuchs in South Orange/New Jersey auf und lebt seit den 1970er Jahren in New York City. Bekannt wurde sie vor allem mit lebensgroßen Skulpturen und Installationen, die sie seit den 1990er Jahren schuf, in denen sie auch Krankheiten und das „Verborgene“ im Körper thematisierte. Zuletzt hatte sie 2018 eine Einzelausstellung „Procession“ im Haus der Kunst München.
Seit 2017 führt die TATE MODERN LONDON alljährlich im März ein mehrtägiges Performance-Programm in seinem Erdgeschoss durch. Diesmal bespielt ANNE IMHOF vom 22. bis zum 31. März 2019 zehn Tage lang diesen Ort mit einer Einzelposition – ihre Aufführung mit Musik, Malerei und Skulptur erstreckt sich über zehn Tage und sechs Nächte. Ihr 2016 entstandener Werkzyklus „Angst“ erstreckte sich über drei Stationen in Basel, Berlin und Montreal; als Ouverture inszenierte sie dazu eine mehrtägige Performance in der Kölner Galerie Buchholz. Für ihre fünfstündige Performance „Faust“ erhielt die 2017 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig.
Der VERLAG GRUNER + JAHR schenkte der Bayerischen Staatsbibliothek das FOTOARCHIV DER ZEITSCHRIFT „STERN“. Die Schenkung umfasst mehr als 15 Millionen analoge Bilder aus den Jahren 1948 bis 1997 in Form von Abzügen, Negativen und Dias. Das Archiv gilt als „visuelles Gedächtnis der BRD“. Der Übereignungsvertrag umfasst neben der konservatorischen Betreuung des Fotoarchivs auch eine zukünftige Digitalisierung und die rechtliche Klärung seiner Nutzungsbedingungen. Herzog Albrecht V. gründete die Bayerische Staatsbibliothek 1558. Sie umfasst heute 10,6 Millionen Bände, rund 58.000 laufende Zeitschriften in elektronischer und gedruckter Form, 136.000 Handschriften und 2,3 Mill. digitalisierte Werke.
Das DÜSSELDORFER MUSEUM KUNST-PALAST erwirbt die BESTANDSSAMM-LUNG DER GALERIE KICKEN (Berlin). Von den insgesamt 3.039 Fotografien werden 1.823 Fotos angekauft, zusätzlich schenkt Annette Kicken der NRW-Landeshauptstadt 1.216 Aufnahmen. „Die Sammlung bildet die wichtigsten Tendenzen der europäischen Fotokunst des 19. und 20. Jahrhunderts ab und enthält Ikonen der Fotografiegeschichte, darunter Werke von Leopold Ahrendts, Gertrud Arndt, Bernd und Hilla Becher, Sibylle Bergemann, Robert Capa, Hugo Erfurth, Horst P. Horst, Lotte Jacobi, Rudolf Koppitz, Heinrich Kühn, André Kertész, Lázsló Moholy-Nagy und Lucia Moholy, Helmut Newton, Man Ray, Albert Renger-Patzsch, Franz Roh, August Sander, Otto Steinert und Edward Weston.“
1520 reiste nicht nur Kaiser Karl V. nach Aachen, um sich dort im Dom krönen zu lassen, sondern auch der Maler ALBRECHT DÜRER. Letzterer „wollte den frisch gewählten König dazu bewegen, die Privilegien zu erneuern, die er mit dem Tod von Kaiser Maximilian I. eingebüßt hatte.“ Daher bereiten derzeit drei AACHENER MUSEEN für den Herbst 2020 Ausstellungen zu diesem Ereignis vor: die Hauptausstellung arrangiert das Suermondt-Ludwig-Museum über Dürers Reise und seine künstlerische Produktion in dieser Phase. Das Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen dokumentiert die Krönung Karls V., und das Ludwig Forum für Internationale Kunst zeigt Arbeiten reisender zeitgenössischer Künstler (ab 5. Oktober 2020).
Ein Jahr nach der Ankündigung des Pekinger ULLENS CENTER FOR CONTEM-PORARY ART (UCCA) wurde das von den Sammlern Guy und Myriam Ullens gegründete private Museum von einer Gruppe prominenter chinesischer Investoren gekauft. Mit dem Wechsel ändert sich grundsätzlich nichts an der inhaltlichen Ausrichtung. Denn PHIL TINARI, der Nachfolger von Jerôme Sans seit Ende 2011 bleibt Direktor des Hauses. „Im Januar dieses Jahres wurde die architektonische Rundumerneuerung des UCCA der Öffentlichkeit präsentiert. Die eigentliche Wiedereröffnung wird im Frühjahr sein. Entworfen von Rem Koolhaas’s Architekturbüro OMA, stellt diese Erneuerung einen Meilenstein in der Institutsgeschichte des UCCA dar. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 ist das Haus ein Meilenstein inmitten des legendären Künstlerviertels 798.
Nachdem das Folkwangmuseum Essen schon 2015 FREIEN EINTRITT FÜR SEINE DAUERAUSSTELLUNG einführte, ziehen jetzt die Dortmunder Museen nach: das Museum Ostwall, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, das Brauerei-Museum, das Hoesch-Museum, das Westfälische Schulmuseum und das Kindermuseum Adlerturm können ab Jahresbeginn 2019 gratis betreten werden. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten gilt dies auch für das städtische Naturkundemuseum. Ab April 2019 führt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL freien Eintritt für Personen unter 18 Jahren in seinen 18 Museen ein, darunter das LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster. Zum Ausgleich werden beim LWL aber dann die Preise für Erwachsene erhöht.
Kulturpolitik
Erneut ist das „DENKMAL FÜR DIE IM NATIONALSOZIALISMUS VERFOLGTEN HOMOSEXUELLEN“ beschmiert worden. Unbekannte Vandalen verunzierten die Scheibe des Mahnmals mit schwarzer Farbe. Da politische Motive vermutet werden, hat die Staatsschutzabteilung im Berliner Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Seit die Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset dieses Denkmal 2008 errichteten, ist es schon mehrfach Ziel von Zerstörungsattacken gewesen: drei Monate nach der Einweihung im August 2008 und dann noch einmal im Dezember 2008 zerschlugen Unbekannte die Sichtscheibe, durch die eine Kuss-Szene zu erkennen ist. 2009 wurde die Sichtscheibe dann zerkratzt. Zuletzt meldete die Lokalpresse im Oktober 2018, Unbekannte hätten die Buchstaben „HIV“ in die Steinplatte vor dem Sichtfenster geritzt.
In Berlin gibt es zu wenige Ateliers für Künstler, zumal zu wenig Erschwingliche – innerhalb von fünf Jahren stiegen nämlich dort die Gewerbemieten um ein Drittel an. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) will nun ab 2020 ein sogenanntes „ARBEITSRAUMPROGRAMM 2.0 – KUL-TURRAUMBÜRO“ AUFLEGEN. Dann soll dieses neue Kulturraumbüro mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) zusammenarbeiten. Lederer hofft, mit dieser Maßnahme die Zielvorgabe zu erfüllen, bis 2021 mindestens 2.000 Atelierräume zusätzlich anbieten zu können; davon 50 Prozent in landeseigenen Liegenschaften. „Die bewährten Strukturen“ hielten dem „Raumdruck nicht stand“, heißt es in der Senatsverwaltung; mit dem neuen Büro wolle man dem Künstlerverband BBK mehr „Effizienz an die Seite stellen“. Der BBK stellt den Atelierbeauftragten, der gleichzeitig auch Leiter des Atelierbüros im Kulturwerk des bbk berlin ist. In Lederers Entwurf für das neue Kulturraumbüro sieht der BBK nun die Kompetenzen seines Atelierbeauftragten eingeschränkt: seine Position solle „marginalisiert“ werden, denn er dürfe künftig noch „nicht mal mehr mit einem Bezirksbürgermeister telefonieren, weder die Politik beraten noch Atelierförderungskonzepte entwickeln“, beklagt sich der BBK laut „Tagesspiegel“. Auch die „AbBA – Allianz (bedrohter) Berliner Atelierhäuser“ sorgt sich um eine mögliche „Entmündigung“ des Atelierbeauftragten und befürchtet, die Berliner Kulturpolitik verabschiede sich aus der „freien Szene“.
Unter dem Motto NEUE HEIMAT DRES-DEN 2025 will sich die Landeshauptstadt Sachsens um den Titel einer EUROPÄ-ISCHEN KULTURHAUPTSTADT 2025 bewerben. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch: „Unter dem Motto wird es drei Themenstränge geben, mit denen sich Dresden als Kunst- und Kulturstadt auseinandersetzen wird. Heimat, Osten und Westen sowie Vielfalt und Fremde.“
Im März 2019 beschäftigt sich die KULTUS-MINISTERKONFERENZ damit, wie mit KULTURGÜTERN umgegangen werden soll, die in „KOLONIALEM KONTEXT“ in hiesige Museen mit ihren ethnologischen und anthropologischen Sammlungen gelangt sind. So hat z. B. die Staatliche Kunstsammlung Dresden bereits angekündigt, 2019 menschliche Gebeine nach Namibia und Australien zurück zu geben. Das ist bürokratisch nicht immer einfach – mal sind nämlich das Auswärtige Amt und die Botschaft des betreffenden Landes für solche Restitutionen Ansprechpartner, mal muss bei einem Museum in Landeseigentum erst der Landtag einen entsprechenden Beschluss fassen. Die Dresdner Sammlungsdirektorin Marion Ackermann wünscht sich daher von der Kultusministerkonferenz die Verständigung auf eine „einheitliche Linie der Bundesländer“. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda erklärte dazu, bis zum Beginn der Konferenz solle wohl auch solch ein Modus erarbeitet werden. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, plädiert für die Einrichtung eines „Strukturfonds zur Unterstützung von Museen in Afrika und anderen Teilen der Welt“, der dort die Museen vor Ort bei der „Lösung infrastruktureller Probleme oder beim Kulturerhalt durch Restaurierung, Konservierung oder Digitalisierung“ helfen soll. Wo „juristisch wenig zu machen“ sei, regt Parzinger die „Bildung einer internationalen Ethikkommission“ an, bestehend aus Fachleuten, die ähnlich wie bei der NS-Raubkunst „Empfehlungen für Kunstund Kulturgüter aus kolonialen Zusammenhängen“ erarbeiten soll.
Der Pariser Louvre hat eine Dependance in Abu Dhabi, das Centre Pompidou unterhält Außenstellen in Metz und Malaga, das New Yorker Guggenheim Museum leistet sich Filialen in Bilbao, Venedig, Abu Dhabi, Las Vegas und Berlin, wurde so zur globalen Marke. Nur die deutschen Museen „bleiben in der weltweiten Wahrnehmung hinter den Auftritten“ dieser musealen Global Player zurück. Das soll nun anders werden, befand man im Auswärtigen Amt. An Filialgründungen deutscher Museumssammlungen denkt man im Ministerium nicht, wohl aber hat man dort nun die Gründung einer AGENTUR FÜR INTERNATIONALE MUSEUMS-ZUSAMMENARBEIT in Angriff genommen. Der Deutsche Bundestag bewilligte dafür 23 Mill. Euro für die nächsten vier Jahre. Außenminister Heiko Maas: „Wir haben uns im Koalitionsvertrag zu einer Förderung der internationalen Zusammenarbeit bekannt, und zwar in besonderer Weise gegenüber den Ländern Afrikas.“ Dazu dient die geplante Agentur künftig als „eine Art Serviceeinrichtung für internationale Ausstellungsprojekte“; sie soll „andere Länder, vor allem in Afrika, beim Bau oder der Verbesserung von Museen unterstützen sowie den Austausch von Kuratoren und Restauratoren befördern.“
Hochschulen
An den Fassaden der KUNSTHOCH-SCHULE BURG GIEBICHENSTEIN HALLE (Sachsen-Anhalt) hängen derzeit Banner und Flaggen des Künstlers HANS HAACKE MIT DER AUFSCHRIFT „WIR (ALLE) SIND DAS VOLK“. Haackes Arbeit wurde zuvor 2017 zur documenta 14 in Athen und Kassel gezeigt, 2018 dann auch an diversen Kunsthochschulen in Sachsen. „Der Text referiert auf den Ausspruch „Wir sind das Volk“, der sich seit den Ereignissen von 1989 und 1990 in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat.“ Der Text „referiert auf den Ausspruch ,Wir sind das Volk‘, der sich seit den Ereignissen von 1989 und 1990 in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat … Die Kunsthochschule in Halle schließt sich an diese Aktion an und setzt ein deutliches Zeichen für Toleranz und kulturelle Vielfalt.“ Sie will damit „deutlich machen, dass sie nicht nur ein Ort der Meinungsvielfalt und des internationalen Austauschs ist, sondern auch für demokratische Grundrechte eintritt und in Studium wie Lehre Raum für Diversität, Pluralität und Gleichberechtigung bietet.“
MICHAEL SAILSTORFER hat zum Wintersemester 2018 / 19 eine Professur für Bildhauerei an der ADBK NÜRNBERG angetreten. „Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter einer jungen Generation deutscher Konzept- und Installationskünstler. Alltägliche wie technische Materialien werden in seinem künstlerischen Schaffen in einen neuen Kontext gesetzt und erfahren so eine bewusste Umgestaltung von konventionellen Zusammenhängen.“ derzeit hat er bis zum 12. April 2019 eine Einzelausstellung im BNKR München.
2019 jährt sich zum 500. MAL DER TODESTAG VON LEONARDO DA VINCI (1492 – 1519). Dies ist Anlass für ein erstes Kooperationsprojekt zwischen der Vitruvius Hochschule Leipzig und dem KUNST-KRAFTWERK LEIPZIG. Im Studiengang Gamedesign entstand derzeit ein Videospiel, welches das nächste Projekt im Kunstkraftwerk virtuell begleitet. Die „DA VINCI APP“ wurde kürzlich zeitgleich mit dem Start der neuen Video- und Klanginstallation „Giganten der Renaissance. Leonardo da Vinci – Raffael – Michelangelo“ öffentlich vorgestellt. Das Kunstkraftwerk ist ein Forum für Digitale Kunst. Schwerpunkt sind immersive Kunstprojekte, die verschiedene Kunstformen und Technologien miteinander verknüpfen. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule soll die praxisnahe Ausbildung der Studierenden unterstützen „und deren Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Entwicklung und Produktion crossmedialer Medienangebote auszubilden. Dazu werden diverse Projektkooperationen im crossmedialen Bereich und Design mit den Studiengängen Gamedesign, Kommunikationsdesign, Modedesign sowie Design- und Innovationsmanagement angestrebt.“
Gorch Pieken, Historiker, kuratiert den Auftritt der HUMBOLDT-UNIVERSITÄT IM KÜNFTIGEN BERLINER SCHLOSS. Die Hochschule präsentiert dort ab diesem Jahr in einem „Humboldt-Labor“ auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern neue Wissenschaftsformate. Zentraler Ort im teilrekonstruierten Berliner Stadtschloss mit dem neuen Namen „Humboldt Forum“ ist ein 600 Mill. Euro teures Kultur- und Museumszentrum, das Ende 2019 mit einem Ausstellungsbereich zur Geschichte des Ortes eröffnet wird. Einen weiteren Schwerpunkt dort bilden dann vor allem die ethnologischen und asiatischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Die ZÜRCHER HOCHSCHULE DER KÜNSTE (ZHDK) baut an ihrem Standort im Toni-Areal das Zurich Center for Creative Economies auf. Damit „soll ein international führendes Kompetenzzentrum in Forschung, Lehre und Beratung entstehen … Die Kreativwirtschaft vereint zukunftsfähige Branchen und bildet einen wichtigen Teil des Arbeitsmarkts für die Absolventinnen und Absolventen der ZHdK. Daher ist sie für die Hochschule von strategischer Bedeutung. Zürich gilt mit innovativen Unternehmen und einer dynamischen Start-up-Szene national und international als Hotspot der Kreativwirtschaft. Rund ein Drittel der Schweizer Wertschöpfung entsteht im Kanton Zürich.“
MARWA ARSANIOS nimmt im laufenden Wintersemester 2018 / 2019 eine Gastprofessur an der HFBK DRESDEN wahr. In ihrer recherche-basierten Kunst mit performativem Ansatz beschäftigt sie sich mit politischen Diskussionen und medialen Repräsentationen. Daran anknüpfend führt sie einen Meisterschüler-Workshop „Künstlerische Forschung und kollektive Praktiken“ durch, mit Exkursion im Januar 2019 nach Berlin zum Besuch politischer Organisationen und anschließender Ausstellung in Dresden in der Galerie Brühlsche Terrasse ab dem 22. Januar 2019. https://www.hfbk-dresden.de
Die BERLIN SUMMER UNIVERSITY OF THE ARTS AN DER UDK BERLIN bietet während der Semesterferien im Sommer zwischen Anfang Juli und Mitte Oktober 2019 ein Workshopprogramm an, „das sich auf sämtliche künstlerische Disziplinen erstreckt, die an der UdK beherbergt sind – von der Bildenden Kunst, über die Gestaltung, die Musik und die Darstellende Kunst.“ Angesprochen sind Künstler und Kreative, sowie fortgeschrittene Studierende, die „eine Plattform für künstlerischen Austausch und die Erweiterung des eigenen fachlichen Horizontes“ suchen. Workshops für den Bereich der Kreativwirtschaft umfassen Angebote in Networking und Kommunikation, Karriereplanung und Self-Marketing, Creative Entrepreneurship und Organisation sowie Arts Management. Anmeldungen sind ab sofort möglich unter https://www.udk-berlin.de/studium/ berlin-summer-university-of-the-arts/
Biennalen
Die nächste MANIFESTA-BIENNALE findet vom 7. Juni bis zum 1. November 2020 in MARSEILLE statt. Vorfeldstudien mit Recherchen führen der niederländische Architekt und Urbanist Winy Maas und sein Rotterdamer Büro MVRDV durch. Die Manifesta-Direktorin Hedwig Fijen hat nun auch das künstlerisch-kuratorische Team für die Biennale 2020 in Marseille zusammengestellt. Auch bei der letzten Manifesta in Palermo ging „der Benennung der vier interdisziplinär arbeitenden Creative Mediators voraus, die dann wiederum eng zusammenarbeiteten, um die Biennale wirklich in das soziale, kulturelle und politische Gewebe der Stadt Palermos einzubinden. Dieses Modell soll nun fortgesetzt werden in Marseille – mit der Intention, die Stadt zu erschließen und einen konkreten nachhaltigen Effekt zu hinterlassen, so wie es in Palermo erfolgreich erreicht wurde. Dies ist das erste Mal, dass es eine Ausgabe der Biennale in Frankreich gibt. Die exakte Spiegelung der aktuellen geo-politischen Veränderungen, denen sich sowohl ganz Europa wie auch Frankreich selbst gegenübersehen muss, und die spezifische Rolle Marseilles als Stadt vieler Widersprüche machen die südfranzösische Metropole zu dem perfekten Ort, um die nomadisierende europäische Biennale 2020 auszurichten.“ Dem künstlerisch-kuratorischen Team gehören an: Alya Sebti, Direktorin der Berliner ifa Galerie, Marina Otero Verzier, Direktorin für Forschung und Entwicklung am Het Nieuwe Instituut im niederländischen Rotterdam, Katerina Chuchalina, Chef-Kuratorin der V-A-C Foundation in Moskau und Venedig, sowie Stefan Kalmár, Direktor des ICA in London.
Adam Budak von der Nationalgalerie Prag ist Kommissar für den Beitrag TSCHECHI-ENS auf der BIENNALE VENEDIG 2019; zum Kuratoren wurde DIETER BOGNER berufen. Für den künstlerischen Auftritt wurde ein Projekt von STANISLAV KOLI-BAL ausgewählt, das explizit auf die Architektur des tschechischen und slowakischen Pavillons von Otakar Novotný (1926) eingeht und gleichzeitig als eine „konzeptionelle Antwort auf den Kunstbegriff der 58. Venedig-Biennale“ und deren Hauptkurator Ralph Rugoff verstanden werden soll: Kolíbal unternimmt mit bildnerischen Mitteln eine ironische Umkehrung der Redensart „Möge man in interessanten Zeiten leben“.
Die PROSPECT.5 NEW ORLEANS im Herbst 2020 wird von Naima J. Keith und Diana Nawi kuratiert. Naima J. Keith ist Deputy Director und Chief Curator des California African American Museum (CAAM); Diana Nawi lebt als freie Kuratorin in Los Angeles, wie auch ihre Kollegin. Die 2008 erstmals durchgeführte Biennale wird inzwischen als Triennale organisiert; und eine weitere Neuerung besteht darin, die nächste Veranstaltung erstmals von einem Zweier-Team kuratieren zu lassen. Mit 100.000 Besuchern bei der letzten Prospect-Ausgabe 2017 / 2018 zählt das Spektakel zu den größten Kunst-Events dieser Art in den USA.
Omar Kholeif, Zoe Butt und Claire Tancons sind Kuratoren der 14. SHARJAH BIENNALE (06.03.– 10.06.2019). Mit dem Leitmotiv „Leaving the Echo Chamber“ wollen die rund 90 beteiligten Künstler die Möglichkeiten erforschen, weiterhin Kunst produzieren zu können, wenn gleichzeitig die materielle Alltagskultur durch menschliche Zerstörung und Klimaverschlechterung bedroht ist. In der Stadt Sharjah wuchs im vergangenen Jahrzehnt die Einwohnerzahl innerhalb von nur sechs Jahren von 800.000 auf 1,4 Mill. Dieses Wachstum erforderte eine massive Umgestaltung der Stadtfläche mit künstlichen Meeresbuchten und kleinen Inseln, an deren Ufern Hochhäuser errichtet wurden, von denen einige bis zu 240 m hoch sind. Der immense Energiebedarf zur Versorgung dieser Boom-Town liegt auf der Hand, die Gefahr durch Ansteigen des Meeresspiegels bei zunehmender Erderwämung auch. Künstler aus den Arabischen Emiraten und anderen Ländern zeigen ihre Werke in drei zentralen Ausstellungen, von denen jeweils eine von einem der drei Kuratoren betreut wird.
IRIS DRESSLER UND HANS D. CHRIST leiten den Württembergischen Kunstverein Stuttgart seit 2005 und haben ihren Vertrag dort soeben um weitere fünf Jahre verlängert. Gleichzeitig sind sie künstlerische Direktoren von BERGEN ASSEM-BLY 2019 in Norwegen. Dazu haben sie zehn Künstler, Kuratoren, Theoretiker und Aktivisten eingeladen, mit ihnen eine Kerngruppe zu bilden, um gemeinsam die Inhalte und Formate dieser Veranstaltung zu entwickeln: Murat Deha Boduroğlu, Banu Cennetoğlu, María García, Hiwa K, Katia Krupennikova, Viktor Neumann, Paul B. Preciado, Pedro G. Romero, Simon Sheikh und Emma Wolukau-Wanambwa. Diese Kerngruppe konzipiert Projekte, zu denen dann weitere Künstler eingeladen werden. Ausstellungszeitraum ist der 5. September bis 10. November 2019. Die Projekte umfassen neben Ausstellungen aber auch Workshops, „Parlamente“, Filmvorführungen, Performances und Diskursprogramme zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten in Bergen.
Die niederländische Kulturministerin Ingrid Van Engelshoven hat Guus Beumer, Director von Het Nieuwe Instituut in Rotterdam, zum KOMMISSAR FÜR DEN NIEDERLÄNDISCHEN BEITRAG ZUR XXII. TRIENNALE DI MILANO (01. März bis 01. September 2019) berufen. Das Generalthema der Triennale lautet: „Broken Nature: Design Takes on Human Survival“, das Motto des niederländischen Beitrags ist mit „I See That I See What You Don’t See“ beschrieben. Die Ausstellung und das öffentliche Programm zu diesem Aspekt werden von Angela Rui (unabhängige Kuratorin und Forscherin) in Zusammenarbeit mit Marina Otero Verzier (Forschungsdirektorin am Het Nieuwe Instituut) und Francien van Westrenen (Leiter der Agentur Het Nieuwe Instituut) kuratiert. Das Motto verweist auf die Tatsache, dass die Niederlande zu jenen Ländern gehören, die den meisten elektrischen Strom verbrauchen für ihre „24 Stunden-Wirtschaft“.
Die Stiftung Fundação BIENAL DE SÃO PAULO hat JOSÉ OLYMPIO DA VEIGA PEREIRA zum neuen Präsidenten dieser Biennale berufen. Die 1951 gegründete Veranstaltung ist nach der Biennale von Venedig die zweitgrößte Kunstschau dieser Art weltweit. Wie in Venedig, so gibt es auch in São Paulo Länderkommissare und seit 1973 auch eine Architekturbiennale.
„An open Boat“ ist das Leitthema der HONOLULU BIENNALE (08. März bis 05. Mai 2019). Mit der Ausrichtung der Biennale wollen sich die Initiatoren in den internationalen Biennalen-Betrieb einbinden und – unter Aspekten einer globalisierten Kommunikation auch in der Kunst – der lokalen Künstlerschaft von Hawaii dazu eine Plattform bieten. Der Focus liegt auf Kunst aus dem pazifischen Raum, dem asiatischen Kontinent sowie Nord- und Südamerika. Künstlerischer Direktor ist Jens Hoffmann, als Kuratoren wirken Scott Lawrimore und Nina Tonga bei der Programmgestaltung mit.
Jens Hillje, Dramaturg und stellvertretender Art Director am Berliner Maxim Gorki Theaters, Dreh- und Angelpunkt erhielt den GOLDENEN LÖWEN DER BIENNA-LE VON VENEDIG FÜR SEIN LEBENS-WERK IM THEATER. Hilje war langjähriger künstlerischer Leiter der Schaubühne in Berlin mit Thomas Ostermeier und Sasha Waltz, bevor er zum Gorki Theater kam. Der niederländische Autor und Regisseur Jetse Batelaan, Erfinder innovativer Kindertheater-Konzepte, wurde mit dem Silbernen Löwen für Theater 2019 ausgezeichnet.
Nataša Petrešin-Bachelez ist Kuratorin der aktuellen CONTOUR BIENNALE IN DER BELGISCHEN STADT MECHELEN (bis 20. Oktober 2019). Nach einem Gedicht von Saul Williams bezieht sich das Bien-nale-Motto „Coltan as Cotton“ (Coltan ist ein Mineralerz, also übersetzt „Coltan als Baumwolle) auf die „jüngste belgische Kolonialgeschichte“: die Demokatische Republik Kongo (die ehemalige Kolonie Belgich-Kongo) heute nach Ruanda der zweitgrößte Förderer von Coltan-Erzen aus seinen Minen, aus denen man Tantal gewinnt, das man für elektronische Geräte benötigt, und das als Rohstoff in den heutigen post-kolonialistsischen Zeiten weltökonomisch eine ähnliche Bedeutung hat wie im 19. Jh. die Baumwolle. Früher lief diese Biennale immer über zehn Wochen; heute sind die Projekte in drei Blöcke innerhalb eines Zeitraums von zehn Monaten aufgeteilt. Künstlerliste: Amandine Gay, Bie Michels, Black Speaks Back, Black(s) to the Future, Cadine Navarro, Call it Anything, Christian Nyampeta, Coyote, Daniela Ortiz, Emmanuel Owusu-Bonsu, Fallon Mayanja, Greyzone Zebra, Hikaru Fujii, Jelena Jureša, Laura Nsengiyumva, Léopold Lambert, Maria Lucia Cruz Correia, Mark Požlep, Monique Mbeka Phoba, Natascha Sadr Haghighian & Ashkan Sepahvand, On-Trade-Off (Picha & Enough Room for Space), Raphaël Grisey & Bouba Touré, Robin Vanbesien, Saddie Choua, Samira Saleh, Sara Sejin Chang (Sara van der Heide), The Black Archives & Raul Balai, The Writer’s Bench.
Messen
Die diesjährige ART COLOGNE findet vom 11. bis zum 14. April 2019 statt. Messeleiter Daniel Hug hat die Veranstaltung in allen Sektoren leicht verschlankt; zugelassen sind diesmal nur noch 176 Galerien, davon 95 aus dem Ausland. Dieses Teilnehmerfeld teilt Hug auf zwei Hallenebenen auf. „Der Sektor NEUMARKT, der junge, aufstrebende Galerien abbildet, wird in den zeitgenössischen Bereich des Sektors GALLERIES mit etablierten Galerien auf der Hallenebene 11.2 integriert. In der unteren Ebene (Halle 11.1) werden erneut die Bereiche Klassische Moderne sowie Nachkriegskunst gezeigt. Auf beiden Ebenen ergänzen COLLA-BORATIONS die Präsentationen. Im Bereich Klassische Moderne und Nachkriegskunst beleuchten die COLLABO-RATIONS Kooperationen mit historischer Komponente, im zeitgenössischen Sektor bringen die COLLABORATIONS aktuelle Positionen und Gemeinschaftsarbeiten zusammen.“ Im zeitgenössischen Bereich finden sich prominente Namen wie David Zwirner, Hauser + Wirth, Thaddaeus Ropac, White Cube, nächst St. Stephan, Sprüth Magers, Michael Werner, Eigen + Art oder auch die König Galerie. Im Sektor NEUMARKT sind an jungen Galerien vertreten: Nir Altman (München), Arcadia Missa (London), Emalin (London), Essex Street (New York), High Art (Paris), Jan Kaps (Köln), Marc LeBlanc (Chicago), Martinetz (Köln), Max Mayer (Düsseldorf), MX (Malcolm X) Gallery (New York), Tobias Naehring (Leipzig), Deborah Schamoni (München), Rob Tufnell (Köln / London). „Zur Liste der etablierten Händler, die auf Malerei und Skulpturen der Klassischen Moderne und der Nachkriegskunst spezialisiert sind, zählen z. B. von Henze + Ketterer (Wichtrach | Bern / Riehen), Thomas Salis Art & Design (Salzburg) und Thomas (München). Dieses Spektrum ergänzt 2019 als neue Galerie Philippe David (Zürich).“
Peru ist 2019 Gastland auf der ARCO MADRID (27.02.– 03.03.2019). Traditionellerweise reisen immer viele Sammler aus Lateinamerika im Februar nach Madrid, denn nicht nur die Messe, sondern die spanische Kulturpolitik insgesamt pflegt die gemeinsamen historischen Wurzeln zu jenen Ländern.
Die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in der Jägerstr. 43 – 44 (Nähe Gendarmenmarkt) ist Schauplatz der Messe PAPER POSITIONS BERLIN (25.– 28.04.2019). Zeichnungen, Collagen, Papierschnitte, Objekte, Fotografien, Editionen und Kunstbücher werden „in einem offenen Ausstellungsformat“ bzw. in einer „salonartigen Situation“ präsentiert. Die Aussteller zeigen alles, was an künstlerischem Umgang „mit dem Medium Papier mit all seinen Besonderheiten, seiner Fragilität und seiner enormen Vielseitigkeit“ möglich ist.
JOHANNA CHROMIK ist Nachfolgerin von Christina Steinbrecher-Pfandt als Leiterin der Kunstmesse VIENNACONTEM-PORARY. Steinbrecher-Pfandt hat ihren Lebensmittelpunkt in die USA verlegt und wird nun von Chromik abgelöst, die ihre berufliche Laufbahn bei der Leipziger Galerie Eigen + art begann und zuletzt in Berlin Leiterin der Galerie König und KOW war. Die erste viennacontemporary unter der neuen Leiterin findet vom 26. bis 29. September 2019 in den Wiener Marx-Halle statt.
Ab dem 1. Februar 2019 ist SANDRA CHRISTMANN neue Head of Strategic Alliances im Organisations-Team der ART DÜSSELDORF. Dafür gab sie ihren Posten als Geschäftsführerin im Bereich Sponsoring der Stiftung Kunstsammlung NRW auf. Die studierte Germanistin und Medienwissenschaftlerin übernimmt bei der Düsseldorfer Kunstmesse nun die Bereiche Sponsoring und VIP Relations. Die nächste Art Düsseldorf findet vom 15. bis 17. November 2019 statt.
The ARMORY SHOW NEW YORK (07.– 10.03.2019) findet seit 1994 statt und wird auf den Piers 92 und 94 in Manhattan ausgerichtet (Höhe 12th Avenue). Die VIP-Preview ist am 6. März 2019. Die beiden Teile sind aufgeteilt in die Sektoren „Galleries“ mit führenden Kunsthändlern, die Werke des 20. / 21. Jh. im Programm haben, „Insight“ mit Solo-Shows, Duo-Shows und Themenaustellungen sowie „Presents“ mit Galerien, die noch keine 10 Jahre existieren. Außerdem gibt es noch den Sektor „Focus“, der immer von einem Kurator oder einer Kuratorin betreut wird. In diesem Jahr trifft Lauren Haynes die Auswahl; sie ist Kuratorin am Crystal Bridges Museum of American Art. Großformatige Arbeiten und Installationen findet man im Sektor „Platform“.
Die INDEPENDENT NEW YORK (07.– 10. März 2019) wurde 2010 gegründet; sie findet mittlerweile nicht nur dort, sondern ebenso in Brüssel statt. New Yorker Veranstaltungsort mit etwa 70 Galerien sind die Spring Studio in Tribeca, einem Stadtteil von Manhattan. In diesem Jahr nehmen 21 neue Aussteller teil. Aus Deutschland reisen die Galerien Linn Lühn (Düsseldorf), Delmes und Zander (Köln), Isabella Portolozzi (Berlin), Nagel / Draxler (Berlin / Köln), Peres Projects (Berlin) und Barba Thum (Berlin) an.
Einen neuen Namen hat sich die KÖL-NER LISTE zugelegt: sie nennt sich jetzt DISCOVERY ART FAIR Köln (12.– 14.04.2019). Parallel zur Art Cologne ist die X-Post am Gladbacher Wall (Neustadt Nord / Agnesviertel) Schauplatz von Messeauftritten mit einem „breiten Spektrum an bezahlbarer Kunst“. Medial reicht dieses von klassischer figurativer Malerei über Druckgrafik und Bildhauerei bis zu Videokunst und Mixed Media. Im Unterschied zu den traditionellen Galerienmessen bespielen hier den Parcours Kunsthändler, Projekträume und Künstler mit ihren Ständen.
Galerien
Den Einzug von zwei neuen Partnern meldet das GALERIENHAUS STUTTGART. Neben Marko Schacher und seinem „Schacher – Raum für Kunst“ komplettieren nun „Hartmann Projects“ und „Palmer“ die Adresse in der Breitscheidstraße 48. „Angelika und Markus Hartmann konzentrieren sich neben ihrer verlegerischen Tätigkeit auf fotografische Ausstellungen und Projekte. Jürgen Palmer wird … vor Ort als Künstler und Grafiker arbeiten.“
HEINZ HOLTMANN feierte seinen 80. Geburtstag und in diesem Jahr das 40. Galerie jubiläum. Von 1972 – 75 war er Direktor des Kunstvereins Braunschweig und organisiert dort unter anderem Ausstellungen von Dieter Roth (1973), Timm Ulrichs (1975), Gerhard Richter (1975), Paul Klee (1975) und Max Ernst (1976). 1976 wurde er Gründungsdirektor des Mönchehausmuseums Goslar und konzipierte dort die alljährliche Verleihung des städtischen Kaiserrings wird zugleich Jurymitglied für die Vergabe des internationalen Kunstpreises Kaiserring. 1979 gründete Holtmann eine Galerie in Hannover, verlegte aber schon ein Jahr später seinen Hauptsitz nach Köln, wo er in der ersten Ausstellung Joseph Beuys präsentierte (bis 1983 bestand die Galerie in Hannover als Filiale). In Köln setzte sich Holtmann von Anfang an für junge Künstler ein. Die Galerie Holtmann vertritt unter anderen die Künstler Arman, Charly Banana, Michael Buthe, Heinz Mack, Arnulf Rainer, Dieter Roth, Daniel Spoerri, Andy Warhol sowie seit den 2000er-Jahren auch Tony Cragg. Von 2001 bis 2004 war Heinz Holtmann Vorstandsvorsitzender des Galeristenverbands BVDG. Von 2001 bis 2013 übernimmt Holtmann auch den Vorstandsvorsitz des Zentralarchivs des internationalen Kunsthandels (ZADIK) und erreicht die dauerhafte Finanzierung und Unterbringung des Archivs in Köln. Als Galerist ist er auch heute noch unermüdlich engagiert- am Tag nach seiner rauschenden Geburtstagsfeier fuhr er nach Wuppertal, um sich dort mit dem Bildhauer Tony Cragg zu treffen.
KARL PFEFFERLE, Münchener Galerist, starb lang längerer Krankheit im Alter von 73 Jahren. Seine Galerie hatte er 1981 gegründet; zum Künstlerstamm der Galerie gehören u.a. Martin Disler, Rainer Fetting, Bruno Gironcoli Carsten Fock, David Lynch und Arnulf Rainer. Von Anfang an vertrat Pfefflerle mit seinem Programm dezidiert malerische Positionen; als er die Jungen Wilden, u.a, Georg Jiro Dokupil ausstellte, entsprach dies dem damaligen Zeitgeschmack, doch einige dieser Künstler werden auch heute noch von der Galerie vertreten. In den 1990er Jahren konzentrierte sich Pfefferle mehr auf konzeptuelle Kunst. Seine Witwe will die Galerie vorerst offen halten, doch die weitere Zukunft sei noch ungewiss.
Der Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler, der Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels, der Bundesverband Deutscher Kunstversteigerer, der Kunsthändlerverband Deutschland, der Verband Deutscher Antiquare und der Verband der deutschen Münzenhändler haben sich soeben zu einer INTERESSENSGEMEIN-SCHAFT DEUTSCHER KUNSTHANDEL zusammengeschlossen. Sprecherin ist die Hamburger Juristin und Medien- und Urheberrechtsexpertin Christina Berking. Die Initiative ging aus dem Aktionsbündnis Kulturgutschutz hervor und will künftig die Mitgliederverbände in kulturpolitischen Angelegenheiten in Deutschland und in der Europäischen Union vertreten: durch das Kulturgutschutzgesetz und durch EU-Richtlinien sieht sich die Interessensgemeinschaft immer mehr „belastet“, insbesondere auch durch die bevorstehende Verabschiedung einer „EU-Einfuhrverordnung“. Das Bündnis umfasst immerhin rund 1.000 Unternehmen auf dem Kulturgütermarkt.
DIANA DONECKER trat beim Berliner Auktionshaus GRISEBACH die Nachfolge von Florian Illies an, der zum Rowohlt-Verlag gewechselt ist. Die Kunsthistorikerin hat bei Grisebach schon seit zwei Jahren die Fotografie-Abteilung geleitet und wurde nun zur leitenden Geschäftsführerin und Partnerin – neben Micaela Kapitzky – berufen.
1994 begann alles mit der ersten Einzelausstellung des Bildhauers Stefan Kern im leergeräumten Wohnzimmer von BERND HAMMELEHLE. Zusammen mit SVEN O. AHRENS gründete er in Stuttgart eine Galerie, die nun ihr 25 JÄHRIGES JUBILÄUM feiert. Sie stellten in den 1990er Jahren Ina Weber, Vincent Tavenne, Matthias Schaufler, Martin Kippenberger, Stephan Jung, Tobias Rehberger, Martin Gostner, Markus Oehlen und André Butzer / Markus Selg aus. Sie zogen 1996 in Stuttgart in größere Räume und 2002 nach Köln in das Gebäude eines ehemaligen Umspannwerks aus den 1970er Jahren. Seit 2016 nutzen sie auch das Gebäude einer Schuhmanufaktur in Baden-Baden für diverse Gruppenprojekte.
Mit der Ausstellung „Papillon Noirs“ von Louise Bourgeois hat die GALERIE HAU-SER & WIRTH einen neuen Standort in St. Moritz eröffnet. Die Adresse Via Serlas 22 liegt in der Shoppingmeile der Stadt mit einer Vielzahl renommierter Modeboutiquen. Die Galerie nutzt drei Etagen eines Gebäudes, das dem Badrutt’s Palace Hotel gehört. Hauser und Wirth unterhalten weitere Galerieräume in Zürich, London, New York, Somerset, Los Angeles, Hong Kong und Gstaad.
Personalien
MARKUS LÜPERTZ erklärte in einem Interview mit dpa den Unterschied zwischen einem handwerklichen Maler und einem Genie: „Malerei ist ein Handwerk, das es schon ewig gibt. Da gibt es nichts Neues. Es gibt nur neue Maler“. Doch um „diesen kleinen Schritt vom Handwerk der Malerei in die Qualität der Kunst zu gehen“, bräuchte man Genie. Für Lüpertz selbst war es ein weiter Weg dorthin. Über seinen Besuch der Düsseldorfer Kunstakademie 1961 erzählte er einmal, ein Professor hätte „beinahe gekotzt“, weil Lüpertz Cowboys am Lagerfeuer malte. Sein Geniebegriff lässt sich in der Geistesgeschichte des 19. Jh. verorten, doch mit dem Etikett „Malerfürst“, das man ihm angeheftet hat, kann Markus Lüpertz nichts anfangen: „Der Begriff ist völliger Blödsinn. Das müssen Sie sich mal vorstellen: Ein 77-jähriger hochintelligenter Kerl nennt sich Malerfürst – für wie blöd halten die mich?“
DR. ANDREAS BEITIN gibt seinen Posten als Direktor des Ludwig Forums für Internationale Kunst Aachen zum 31. März 2019 vorzeitig auf. Eigentlich hatte sein Vertrag noch eine Laufzeit bis Januar 2020. Ab dem 1. April 2019 ist Beitin dann DIREKTOR DES KUNSTMUSEUMS WOLFSBURG. Das Pikante daran: sowohl in Wolfsburg als auch in Aachen hatte es Querelen gegeben – in Wolfsburg wurde dem bisherigen Direktor Ralf Beil der Stuhl vor die Tür gesetzt, und in Aachen hatte Andreas Beitin Ärger mit den städtischen Rechnungsprüfern. Laut „Aachener Nachrichten“ warfen ihm die kommunalen Geldaufseher vor, bei zwei Ausstellungskatalogen „Mehrkosten von rund 35.000 Euro verursacht“ zu haben, „ohne den dafür nötigen Beschluss einzuholen“ und außerdem den Etat für Repräsentationskosten überzogen zu haben. Das Verhältnis zu seinen Aachener Vorgesetzten soll schließlich so „angespannt“ gewesen sein, so wird berichtet, dass Beitin die Chance eines Wechsels nach Wolfsburg gerne ergriff: „Es gab gewisse Reibungsverluste, die dazu beigetragen haben, das ich ein verlockendes Angebot angenommen habe.“
PIERRE SOULAGES feierte seinen 99. Geburtstag. Bekannt wurde er mit abstrakten Kompositionen, die schwarze Balken auf hellem Grund zeigen, seit 1979 malt er fast nur noch monochrom-schwarze Bilder. 1955, 1959 und 1964 nahm er an der Kasseler Documenta teil. In seiner Heimatstadt Rodez, wo er auch heute noch lebt, wurde 20914 ein Pierre Soulage-Museum eröffnet, dem er 500 Werke überließ.
CINDY SHERMAN feierte ihren 65. Geburtstag. Die Künstlerin wurde mit fotografischen Selbstporträts in verschiedenen Kostümierungen bekannt, die sie seit Mitte der 1970er Jahre vor der Kamera performativ inszenierte. In der Reihe „Untitled Filmstills“ trat sie als Model für unterschiedliche Rollen in fiktive Film szenen vor die Kamera; die „Fashion Photos“ in den 1980er Jahren setzten sich mit den Stereotypen für Weiblichkeit in der Modeindustrie auseinander, und um das Jahr 2004 entstand eine Fotoreihe mit Hinterfragungen von Horrorfilm-Klischees. In einem Interview mit Heinz-Norbert Jocks (KUNSTFORUM Bd. 133, 1996) sagte Cindy Sherman: „Ich versuchte, gegensätzliche Bilder zu entwerfen. Das war alles. Ich wollte auch häßliche Bilder so attraktiv erscheinen lassen, daß man Lust hat, sie sich anzusehen.“
LOTHAR BAUMGARTEN starb im Alter von 74 Jahren. Seine künstlerische Praxis konzentrierte sich auf Installationen und situative Arbeiten. Studiert hatte er in Düsseldorf, u. a. bei Joseph Beuys; 1904 wurde Baumgarten Professor an der Universität der Künste Berlin. 1972, 1982, 1992 und 1997 nahm Lothar Baumgarten an der Kasseler Documenta teil.
JONAS MEKAS starb im Alter von 96 Jahren. Der litauisch-amerikanische Filmregisseur, Autor und Kurator beteiligte sich im Zweiten Weltkrieg als Widerstandskämpfer, der Anti-Nazi-Pamphlete auf einer Schreibmaschine verfasste. Als diese von der Gestapo entdeckt wurde, versteckte er sich von 1943 bis 1944 auf dem Dachboden seines Onkels, wurde dann verhaftet und kam in ein Arbeitslager bei Elmshorn. Er studierte nach dem Krieg in Mainz und emigrierte 1940 in die USA, wo Mekas die Filmklasse des Dadaisten Hans Richter besuchte und mit seinen Filmen, die er ab 1953 drehte, rasch zu einem der wichtigsten Vertreter des „New American Cinema“ avancierte. Bekannt ist er vor allem durch seine Tagebuchfilme ab Ende der 1960er Jahre. Jonas Mekas gründete 1970 das bis heute weltweit größte Archiv für Avantgardefilme „Anthology Filme Archies“ und arbeitete mit Künstlern wie Andy Warhol, Nico, Yoko Ono, John Lennon, Salvador Dalí und seinem Landsmann George Maciunas zusammen. Seine Filme wurden zuletzt auf der Documenta 14 in Kassel gezeigt.
SUSAN HILLER starb nach kurzer Krankheit im Alter von 78 Jahren. Die promovierte Anthropologin wurde in den 1970er Jahren mit Arbeiten bekannt, bei denen sie sich der Technik des automatischen Schreibens bediente, wie es seinerzeit die Surrealisten aus der Psychoanalyse in die Produktion von Literatur und Kunst übernommen hatten. Hiller wandte sich der Kunst nicht zuletzt deswegen zu, weil sie die empirisch-objektiven Methoden der Anthropologie als Wissenschaft als unbefriedigend empfand. Ihr künstlerisches Werk umfasst Malerei, Installation, Fotografie und Objektkunst; ein Interesse an Okkultismus und spiritistischen Techniken zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Werk. 2017 nahm sie an der Kasseler Documenta teil.
CLAES OLDENBURG wurde 90 Jahre alt. Zusammen mit Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg und Jasper Johns zählt er zu den Mitbegründern der amerikanischen Pop Art in den 1960er Jahren. In Europa wurde er vor allem durch sein „Mouse Museum“ auf der Kasseler Documenta 1972 bekannt – ein begehbares Häuschen mit Spielsachen und Kitschfiguren. Die Walt Disney-Figur „Micky Mouse“ ist auch sonst ein zentrales Motiv in Oldenburgs Werk, das zu großem Teil Vergrößerungen von Alltagsobjekten umfasst. 2012 hatte Oldenburg eine Retrospektive in dem Ludwig-Museen von Köln und Wien.
Preise
BARBARA KRUGER wird in diesem Jahr mit dem KAISERRING DER STADT GOS-LAR geehrt. Die Verleihungszeremonie findet dort am 21. September 2019 statt. Die in Los Angeles und New York lebende Konzeptkünstlerin ist bekannt für ihre unverwechselbare Bildsprache mit provokanten Aussagen zu Macht, Konsum, Sexualität und Ideologie. Ihre grafischen Arbeiten bestehen zumeist aus Schwarz-Weiß-Fotografien, sehr oft mit Slogans in weißer Schrift auf rotem Untergrund, oder aus schwarz-weißen Fotocollagen mit Text. In der Begründung der Jury heißt es: „… Ihre Arbeiten verstehen sich als kritische Interventionen, mit denen sie die Abgründe des kapitalistischen Systems und die trügerischen Verlockungen des Konsums aufdeckt. Sie gehört zur ersten Generation feministischer Künstlerinnen, die in den 1980er Jahren weltweit Beachtung fanden, und sie genießt bis heute große internationale Anerkennung.“ Im Rahmen der 51. Biennale di Venezia (2005) wurde sie mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. 2020 widmet das Art Institute of Chicago der Künstlerin eine große Einzelausstellung.
CHARLOTTE PRODGER wurde der TURNER-PRIZE zuerkannt, die höchste Auszeichnung für Gegenwartskunst in Großbritannien. Nominiert wurde die 44-jährige Künstlerin für ihre Einzelausstellung „BRIDGIT / Stoneymollan Trail“ in der Bergen Kunsthall (Norwegen). Sie beschäftigt sich mit queerer Identitätspolitik und arbeitet künstlerisch dabei mit verschiedenen Medien und Technologien, u. a. mit Skulptur, alten Camcordern, Video, Texte, Sound und bis zum iPhone. 2019 bespielt sie den schottischen Pavillon auf der Biennale von Venedig mit der Ein-Kanal-Videoinstallation „Queer Wilderness“.
LEONOR ANTUNES gewann den ZURICH ART PRIZE, der vom Museum Haus Konstruktiv und die Zurich Insurance Group Ltd. Vergeben wird. Die Preissumme von CHF 100’000 setzt sich aus einem Budget von CHF 80’000 für die Ausrichtung einer Einzelausstellung im Museum Haus Konstruktiv und einer Preissumme von CHF 20’000 zusammen. Die Ausstellung findet dann vom 31. Oktober 2019 bis zum 12. Januar 2020 statt. Über die Preisträgerin heißt es, sie sei „bekannt für ihre raumgreifenden Installationen, in denen sie auf Themen und Künstlerpersönlichkeiten aus den Bereichen Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts Bezug nimmt. In ihren kunsthistorischen Recherchen fokussiert sich Antunes auf einzelne Details von Werken – zumeist weiblicher – Kunstschaffender und setzt sie in unerwarteter Weise zu neuen Objekten, Skulpturen und Installationen zusammen.“
CINDY SHERMAN empfing den MAX-BECKMANN-PREIS 2019 der Stadt Frankfurt (50.000 Euro). Mit der Auszeichnung wird die Preisträgerin für ihre „Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen“ gewürdigt, „mit denen sie sich bereits seit 40 Jahren auseinandersetzt§ und die von „höchster aktueller Relevanz“ seien. „Ihre inszenierten Fotografien schärfen unseren Blick dafür, dass die Produktion und Rezeption von Bildern nicht unschuldig sind, und bieten eine Folie, vor der Gender- und Identitätsfragen in den Blick rücken können …“
TOMÁS SARACENO gewann einen Kunst am Bau-Wettbewerb für das BAUHAUS MUSEUM IN WEIMAR. Bis zur Eröffnung des Museums am 5. April 2019, dem 100. Gründungstag des Staatlichen Bauhauses, installiert im Foyer seine Arbeit „Sundial for Spatial Echoes“. Die Installation besteht aus netzartig verwobenen wabenförmigen „Wolkencluster“ aus Spiegelglas. Auslober des Wettbewerbs war die Weimarer Klassik-Siftung. Der Jury-Vorsitzende Wulf Herzogenrath sieht Saracenos Entwurf stehe in einer „Tradition, die schon Walter Gropius bei Goethe fasziniert habe: dem Zusammenhang von Kunst und Wissenschaft, von Natur und Kultur“.
MONICA BONVICINI nahm auf der Art Karlsruhe den HANS PLATSCHEK-PREIS entgegen. Namenspatron ist der Maler, Schriftsteller und Kunstkritiker Hans Platschek (1923 – 2000). Die Preisträger werden von jährlich wechselnden Einzeljuroren bestimmt, in diesem Jahr schlug Direktorin des Hamburger Kunstvereins, Bettina Steinbrügge, Monica Bonvicini vor, die als Professorin an der Universität der Künste Berlin lehrt und in ihren künstlerischen Arbeiten Architektur, Geschlechterrollen und Macht untersucht.
NICO JOANA WEBER wurde der BON-NER KUNSTPREIS zugesprochen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und aus einer privaten Zuwendung mit weiteren 5.000 Euro für einen Ankauf für die Sammlung des Bonner Kunstmuseums.
LILI FISCHER empfing den KUNSTPREIS „FOLLOW ME DADA AND FLUXUS“ der Dortmunder Freunde des Museums Ostwall (10.000 Euro). Mit dem Preis ist ein Ankauf für die Sammlung des Museums sowie eine Ausstellung ihrer Arbeiten verbunden: „Lili Fischer: Schnakengeist“ ist bis 31. März 2019 im MO Schaufenster zu sehen. Zu Lili Fischers künstlerischen Ausdrucksweisen zählen Zeichnung, Fotografie, Drehbücher, Performance und Objektkunst. Ihre Kunst entstand in den 70er-Jahren im Kontext von Happening, Fluxus, Performance und Spurensicherung. Damals übertrug sie das Konzept der Feldforschung in ihre Kunst, in dem sie sich beobachtend, notierend, zeichnend, sammelnd und kategorisierend der Natur näherte und so künstlerisch umsetzte.
HIWA K wurde mit dem HECTOR-PREIS ausgezeichnet (20.000 Euro). Der Preis wird von der Kunsthalle Mannheim gemeinsam mit der nach dem SAP-Mitbegründer und Kunsthallenförderer Hans-Werner Hector benannten Stiftung ausgelobt und ist für Künstler im Bereich Skulptur und Installation reserviert, unterstreicht damit den Sammlungsschwerpunkt Bildhauerei der Kunsthalle. Die Jury merkte zu ihrer Entscheidung an, „Hiwa K, der als Kurde aus dem Irak fliehen musste, beschäftigt sich in seinem Werk mit den großen Herausforderungen unserer Zeit: Migration, Fragen der Zugehörigkeit und dem Thema Nationalismus“. Es heißt, sein Werk „besteche durch seine formale, erzählerische und anthropologische Qualität“.
ALICJA KWADE wurde mit dem B.Z.-KULTURPREIS ausgezeichnet. „Kwade verwandelt die Realität in eine künstlerische Geste. Während der Finanzkrise 2008 schliff sie Kieselsteine, bis sie wie Diamanten aussahen. Sie vergoldete Koh-le-Briketts und mahlte Champagnerflaschen zu feinem, grünem Sand.“ Außer der bildenden Künstlerin Alicja Kwade wurden auch die Geigerin Anne-Sophie Mutter, die Schauspielerin Paula Beer, die Band „Beatsteaks“, der Schauspieler Walter Plathe und der Regissezr Andreas Dresen mit dem Preis bedacht.
RENÉE GAILHOUSTET, französische Architektin und Stadtplanerin, bekommt den GROSSEN KUNSTPREIS 2019 überreicht (15.000 Euro). Die BERLINER AKA-DEMIE DER KÜNSTE vergibt die Auszeichnung Preis im Auftrag des Landes Berlin. Die Preisverleihung findet am 18. März am in der Akademie am Pariser Platz statt. „Was Gailhoustets Werk heute so aktuell und exemplarisch macht, sind – der Jury zufolge – neben stadtentwicklungspolitischen Themen und dem Engagement für eine soziale Architektur, vor allem auch Fragen der nachhaltigen Entwicklung, die mit der Integration begrünter Anteile des Wohnraums vorweggenommen werden.“
MONA SCHULZEK, Studentin der Freien Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, ist diesjährige Trägerin des BRÜHLER MAX ERNST-STIPENDIUMS (10.000 Euro). Sie setzte sich gegen 215 Mitbewerber und in der Endrunden gegen 13 Konkurrenten durch. Thema ihrer konzeptuellen Arbeiten ist die mediale Vermittlung und Inszenierung von Räumen. Dabei umfassen ihre Werkstrategien bisweilen auch partizipative Vorgehensweisen.
PAULINE STOPP aus Greifswald empfing im KÜNSTLERHAUS SCHLOSS PLÜSCHOW den Nachwuchspreis Meck-lenburg-Vorpommern. Der Preis besteht aus einem Meisterstipendium in Höhe von 5.000 Euro und inem individuellen Mentoring durch einen erfahrenen Kunsthistoriker sowie einer Katalogförderung.
Die BIENNALE VON VENEDIG vergab ihre LIONS FOR DANCE 2019 an Alessandro Sciarroni, der mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.Der silberne Löwe ging an die beiden französischen Künstler Steven Michel und Théo Mercier. Der Verwaltungsrat der Biennale di Venezia unter dem Vorsitz von Paolo Baratta war bei der Vergabe der Empfehlung der Direktorin der Tanzabteilung Marie Chouinard gefolgt. zustimmte. Die Preisverleihung der Lions findet am 21. Juni 2019, d.h. am Eröffnungstag des 13. Internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz (Venedig, 21.–30.06 2019) statt.
INKE ARNS, IGOR CHUBAROV und SYL-VIA SASSE nehmen am 29. März 2019 den JUSTUS BIER PREIS FÜR KURATOREN UND KURATORINNEN entgegen (5.000 Euro). Der Preis würdigt herausragende kuratorische Leistungen im deutschsprachigen Raum und gilt diesmal dem Projekt und der Publikation „Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes“ 2017 / 2018 zur Ausstellung im Hartware MedienKunstVerein im Dortmunder U. Die Auszeichnung wird von der Helga Pape-Stiftung Jens und Helga Howaldt, Hannover vergeben. Namenspatron ist Justus Bier (1899 – 1990), der von 1930 bis 1936 Direktor der Kestner Gesellschaft in Hannover war.
EREZ ISRAELI empfing den FALKENROT PREIS. „In seinen Skulpturen und Installationen thematisiert“ er „politische Themen, wie Krieg, Terror und religiöse Freiheit“ gemäß der Satzung für die Preisvergabe mit „Arbeiten, die Grenzen künstlerischer Disziplinen überschreiten und damit neue Maßstäbe setzen.“ Vom 1. bis zum 24. März 2019 stellt der Preisträger im Künstlerhaus Bethanien aus. Dieses vergibt auch den 2005 von dem niederländischen Sammlerehepaar Astrid und Arie de Knecht ins Leben gerufenen Preis.
Ausschreibungen
ARS ELECTRONICA, BOZAR UND WAAG schreiben im Auftrag der Europäischen Kommission einen Preis aus. STARTS steht für Innovation im Schnittfeld von Science, Technology und ARTS. Mit zwei Preisen, dotiert auf jeweils 20.000 Euro, werden solch innovative Projekte ausgezeichnet: Der „Grand Prize – Artistic Exploration“ wird für künstlerische Erforschungen und für Kunstwerke vergeben, der „Grand Prize – Innovative Collaboration“ prämiert Kooperationen zwischen Industrie / Technologie und den Künsten mit neuen Wege für Innovation. Bewerbungsschluss: 1. März 2019: starts-prize.aec.at.
Wer jünger als 40 Jahre ist, eine abgeschlossene künstlerische Berufsausbildung und einen engen Bezug zu Nordrhein-Westfalen hat, kann sich bei der KUNSTSTIFTUNG NRW um ein Arbeitsstipendien im Inland für die Dauer von ein bis sechs Monaten im Ausland für die Dauer von drei bis zwölf Monaten, jeweils in Verbindung mit einem konkreten Projekt, bewerben. Die Förderung besteht aus finanzieller Unterstützung für Einzelausstellungen in Museen, Kunstvereinen und anderen als Ausstellungsstätten eingeführten Räumen sowie im öffentlichen Raum im In- oder Ausland. Deadline: 31. März 2019. www.kunststiftung-nrw.de
Die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR PHOTOGRAPHIE DGPH würdigt mit 1.000 Euro „innovative und nachhaltige Projekte sowie wissenschaftliche Arbeiten mit Praxisbezug. Dazu zählen kulturund museumspädagogische Initiativen, in denen die Photographie thematisiert oder eingesetzt wird, mediale Bildungsangebote zur Photographie sowie schulische und außerschulische Aktivitäten.“ Deadline: 10. März 2019. www.dgph.de/preise/ bildungspreis
Das PSYCHOANALYTISCHE SEMINAR ZÜRICH (PSZ) lädt wieder zum Wettbewerb The Missing Link ein. Der Preis ist mit 5000 CHF, der Förderpreis Link 2 Future (Altersgrenze: 35 Jahre) mit 2000 CHF dotiert. „Für beide Preise können neuere wissenschaftliche Arbeiten, Projekte und Kunstwerke eingereicht werden, innerhalb derer es zu einem interdisziplinären Austausch zwischen der Psychoanalyse und einem anderen Gebiet der Wissenschaft oder der Kultur kommt“. Deadline: 28. Februar 2019. www.psychoanalyse-zuerich.ch/ missinglink
Unter der Schirmherrschaft der ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG wird in Erinnerung an Hans Grundig (1901 – 1958) und Lea Grundig (1906 – 1977) der gleichnamige Preis für künstlerische, kunsthistorische und kunstvermittelnde Leistungen vergeben. „Bei den künstlerischen Arbeiten werden aktuelle Beiträge für eine mit R.B. Kitaj ,diasporistisch‘ zu nennende Kunst erbeten.“ Die Ausschreibung stellt bei den kunsthistorischen Arbeiten „die Erschließung und Erforschung des Werks von verfolgten und ins Exil gezwungenen Künstlerinnen und Künstlern unter dem Aspekt des Ortes bzw. der Ortlosigkeit (displaced people, uncertain spaces) in den Mittelpunkt.“ Die im Bereich Kunstvermittlung einzureichenden Arbeiten sollen sich „der musealen und non-musealen Vermittlung gesellschaftskritischer Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in heutige kulturelle Kontexte widmen.“ Der Preis ist für alle drei Bereiche mit insgesamt 10.000 € dotiert. Deadline: 31. März 2019. www. hans-und-lea-grundig.de.
Bis zum 15. April 2019 läuft die Bewerbungsfrist um ein Arbeitsstipendium für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2019 im MECKLENBURGISCHEN KÜNST-LERHAUS SCHLOSS PLÜSCHOW Das Stipendium ist mit 1.000 / Monat dotiert. Ebenfalls bis zum 15. April 2019 sind beim Schloss Plüschow Bewerbungen um ein Reisestipendium im Virginia Center for Creative Arts, Virginia (USA, für September 2019, Zuschuss für Reise- und Aufenthaltskosten 1.500 Euro) im Atelierhaus Salzamt, Linz (Österreich, für Oktober 2019, Zuschuss: 1.000 Euro) und im Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf (Deutschland, für September 2019, Zuschuss: 900 Euro) möglich. www.plueschow.de
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