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Ausstellungen: Bochum · von Claudia Posca · S. 279 - 280
Ausstellungen: Bochum , 2012

Claudia Posca
Nam June Paik Award 2012

und Nominierte
Kunstmuseum Bochum, 1.11.2012 – 13.1.2013

Im Jahr 2012 steht fest: der renommierte, alle zwei Jahre von der Kunststiftung NRW und nunmehr zum sechsten Mal verliehene, 25.000 Euro gewichtige Nam June Paik Award zur Kür herausragender zeitgenössischer Kunstwerke elektronischer und digitaler Machart, „die im Sinne des Pioniers Nam June Paik (1932-2006) das Experiment nicht scheuen“ wird im Kunstmuseum Bochum und damit erstmals im Ruhrgebiet vergeben. Und am 31. Oktober ist entschieden: Der Nam June Paik Award geht an den 1974 geborenen, in Istanbul lebenden Cevdet Erek, der 15.000 Euro schwere Förderpreis an die französisch-stämmige Céline Berger. Die Jury-Begründung von Ory Dessau (Israel), Manu Park (Korea) und Eva Schmidt (Deutschland): „…Es gelingt Cevdet Erek mit sehr einfachen Mitteln, von Mensch und Welt zu erzählen, ohne auf mediale Besonderheiten und nationale Eigenschaften zurückzugreifen. Erek verkörpert den Geist des Nam June Paik und post-avantgardistischer Arbeiten wie etwa Fluxus. Sein Schaffen vereint Kunst und Leben und definiert den Alltag als andauernd unvorhersehbare und universelle Erfahrung neu.“

Und in der Tat überrascht die preisgekrönte Arbeit des studierten Musikwissenschaftlers, Schlagzeugers (Erek ist Gründungsmitglied der experimentellen Istanbuler Rockband Nekropsi), Performance-Künstlers und dOKUMENTA 13-Teilnehmers durch die Abwesenheit (!) digitaltechnischer bzw. sonstwie gearteter Medienkomplexität. Nicht einen einzigen Monitor, geschweige denn Interface, Touch-Screen oder andere High-Tech-Gerätschaften bemüht Cevdet Erek für seine seit 2007 andauernde Raum-Installation „SSS/Shore Scene Soundtrack“. Stattdessen spielt er feinsinnig mit der Archaik Mensch erzeugter Klang- und Imaginationswelten, angeleitet durch ein klassisch auf einem Sockel präsentiertes „Rezept“-Büchlein, darin nachzublättern steht, was durch persönliches…



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