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Ausstellungen: Nürnberg · von Martin Blättner · S. 269 - 270
Ausstellungen: Nürnberg ,

Nürnberg
Naturstoff / Kunststoff

Materialität in der Nürnberger Kunst
Kunstvilla Nürnberg 03.12.2022–11.06.2023

von Martin Blättner

Die Nürnberger Kunstszene hat es nicht leicht. Atelier- und Ausstellungsräume sind Mangelware und die Sammler nehmen sie nicht überaus ernst, weil die eher andernorts lohnende Wertanlagen erhoffen. Doch richtigen Ärger gab es im September, weil vor dem Hintergrund des vom Stadtrat mehrheitlich beschlossenen Baus einer Interimsoper im NS-Kongressbau – von der bislang niemand weiß, was sie wirklich kostet und wie sie aussehen wird – drastische Sparmaßnahmen auch im Kulturbereich eingefordert wurden. Weil die Kulturbürgermeisterin Julia Lehner keine Sparvorschläge machen wollte, stellte der Kämmerer Harald Riedel die Kunstvilla und die Kunsthalle zur Disposition.

Die ehemalige Kunstvilla Hopf, die vom Nürnberger Zeitungsverlag 2006 gestiftet und 2011 durch die Stadt Nürnberg, den Freistaat Bayern und großzügige Stiftungsgelder renoviert wurde, gibt es unter der Bezeichnung „Kunstvilla“ erst seit 2014 als Ausstellungsort für Bestände der regionalen Kunst seit 1900. Zur Schließung kam es nun (vorerst) nicht, weil alleine schon die Rückzahlung der Fördergelder ein Verlustgeschäft geworden wäre. Gleichwohl sind weitere Kürzungen nicht vom Tisch, der Ankaufsetat für Kunst wurde schon mal empfindlich gekürzt. Das Schlimmste ist also abgewendet und die Kunstvilla tritt mit der Ausstellung von 14 Positionen Nürnberger Kunst zwischen Naturstoff und Kunststoff gestärkt hervor. Der Streifzug durch Beispiele findungsreicher Materialobjekte setzt etwa in den 1960er Jahren an, als neuartige Werkstoffe in die Materialbilder einbezogen wurden, die zuvor noch als kunstunwürdig abgelehnt wurden.

Angeregt von Jean Dubuffet, der jedem Material seinen Wert in der Bildsprache beimaß, verarbeitete Max Söllner, sozusagen als Pionier dieser Innovation,…

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von Martin Blättner

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