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Gespräche mit Sammlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 424 - 433
Gespräche mit Sammlern , 2006

Heinz-Norbert Jocks
“Never settle for the second best.”

Ein Gespräch mit der Grande Dame und Kunstliebhaberin Gabriele Henkel

Ihre Wirkung lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Gabriele Henkel, die Grande Dame, in New York ebenso zuhause wie in Paris, ist mehr als nur eine Mäzenin. Jede Bezeichnung, die man sich zu ihr einfallen lässt, ist letztlich eine einfaltslose Verkürzung. Eben die Reduzierung einer so vielfältigen wie einnehmenden Persönlichkeit auf ein einseitiges Image. Sowohl darüber als auch über ihr Leben als Autorin, Ästhetikprofessorin, Künstlerin, Kulturberichterstatterin, Mäzenin, Sammlerin, als Gestalterin und Zeremonienmeisterin großer Feste, auf denen sich Künstler, Schriftsteller und Industrielle begegnen und zusammenfinden, sprach mit ihr an zwei Nachmittagen Heinz-Norbert Jocks mal in ihrem Atelier mit großem Nashorn, mal in ihrem Haus mit traumhaften Bildern in Düsseldorf.

Verstehen Sie Sammeln von Kunst als Form des Mäzenatentums?

Zunächst als Impuls. Um einen jungen Künstler in eine erweiterte Öffentlichkeit zu bringen, kann man nichts Sinnvol-leres tun, als Arbeiten von ihm in der Akademie zu kaufen. Sie oder er müssen auch lernen, mit dem System, dem Kommerz und den Galerien umzugehen. Ich erwerbe hin und wieder von Studenten Malerei und Objekte, selbst wenn ich nicht sicher bin, ob sie sich zu erfolgreichen Künstlern entwickeln. Ich verstehe mich in diesem Fall noch nicht als Mäzenin. Ich finde diese Bezeichnung bei solchen Aktionen verfrüht, etwas überheblich. Etwas Gutes zu tun und dies gleichzeitig zu publizie-ren, schickt sich meines Erachtens nicht. In dem inzwischen glücklicherweise blühenden Sponsorentum von Unternehmen hingegen sehe ich eine wundervolle Möglichkeit einer Symbiose von Industrie, Banken…


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von Heinz-Norbert Jocks

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