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Titel: Künstler und andere Sammler · von Walter Grasskamp · S. 81 - 93
Titel: Künstler und andere Sammler , 1979

Nichts altert schneller als ein Avantgardist

Fragen und Antworten aus Interviews mit Daniel Spoerri und Marie-Louise Plessen

LE MUSEE SENTIMENTAL DE COLOGNE – KÖLN INCOGNITO ist weder eine Kunstausstellung, wie man sie vom KÖLNISCHEN KUNSTVEREIN erwarten dürfte, noch ein Heimatmuseum, es erinnert an ein Kuriositätenkabinett, klärt aber jeden Besucher über Herkunft, Bedeutung und Alltäglichkeit der ausgestellten Objekte auf. Es ist eine sehr eigenwillige Mischung aus verschiedenen Museumstypen und Formen der Aneignung von Alltag und Geschichte durch Objekte, eine fast skurrile Mischung, aber trotzdem wohl die populärste Ausstellung, die der Kölnische Kunstverein je gemacht hat.

Daniel Spoerri, der seit kurzem der Kölner Fachhochschule Abteilung Kunst und Design als Professor angehört und mit dazu beiträgt, daß diese Fachhochschulabteilung in Köln bereits als Kunsthochschule, als Akademie apostrophiert wird, hat das Musée sentimental zusammen mit seiner Multi-Media-Klasse und Marie Louise Plessen erarbeitet, ein gelungenes Beispiel dafür, wie man Kunst lehren kann.

Herr Spoerri, bis zum 29. April zeigt der Kölnische Kunstverein Ihr Musée sentimental de Cologne. Was erwartet den Besucher dieser Ausstellung?

D. S.: Erstens ist es nicht mein Musée sentimental de Cologne, sondern es ist das Musée sentimental de Cologne, an dem 30 Autoren geschrieben haben und mindestens ebenso viele gearbeitet haben, wobei jeder sehr selbständig sein Stichwort behandelt hat. Wenn man es mit dem Theater vergleichen will, kann man sagen, daß ich die Regie geführt habe, aber die einzelnen Dinge wurden weitgehend von den Studenten resp. den Museumsleuten vorgeschlagen und gefunden und bearbeitet. Ich habe mir nur eine Art korrigierende Funktion vorbehalten.

Die Themen der Ausstellung, die Stichworte,…

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von Walter Grasskamp

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