Nora Al-Badri
KI und Technoheritage
Ein Interview von Pamela C. Scorzin
Nora Al-Badri ist eine in Berlin lebende multidisziplinäre Medienkünstlerin mit deutsch-irakischem Hintergrund. Sie studierte Politikwissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt / Main. Ihre künstlerische Praxis umfasst bildende Kunst, kulturellen Aktivismus und interventionistische Inszenierungen wie Performances. Al-Badris künstlerische Arbeit befasst sich immer wieder mit der Dekolonisation und Künstlichen Intelligenz. Sie beschäftigt sich dabei sowohl mit hegemonialen und neokolonialen Machtstrukturen als auch mit den kulturellen Imaginationen und Repräsentationen des globalen Nordens wie Südens in der Kultur.
Nora Al-Badri war 2020 die erste Residenzkünstlerin an der Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und dem Laboratory for Experimental Museology (eM+). Ihre multi-medialen Arbeiten wurden u. a. im Victoria and Albert Museums’ Applied Arts Pavilion auf der Biennale in Venedig, der 3rd Design Biennal Istanbul, und im ZKM Karlsruhe, den Kunst-Werken Berlin, in der Science Gallery, Dublin, im NRW-Forum Düsseldorf, im Berliner Herbstsalon – Gorki Theater sowie auf der Ars Electronica in Linz ausgestellt. Ihre transdisziplinären künstlerischen Projekte wurden von mehreren Institutionen wie dem Haus der Kulturen der Welt (HKW), dem Goethe-Institut, dem Institut für Auslandsbeziehungen (IfA), dem Auswärtigen Amt, der Stiftung Kunstfonds und dem Senat der Stadt Berlin gefördert.
Pamela C. Scorzin: Nora, eine Ihrer jüngsten KI-Arbeiten trägt bezeichnenderweise den Titel „Babylonian Vision“ (GAN Video, 2020). Können Machine Vision und künstliche neuronale Netzwerke uns helfen, unseren eindimensionalen Blickwinkel auf die Vielfalt der Kulturen zu verändern? Welche Bedeutung hat Künstliche Intelligenz für Ihre Kreativität…