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Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini · von Ellen Wagner · S. 264 - 265
Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini ,

Nordischer Pavillon

Lap-See Lam mit Kholod Hawash und Tze Yeung Ho

THE ALTERSEA OPERA

Kommissarin: Gitte ørskou, Moderna Museet, Leevi Haapala, Kiasma Museum of Contemporary Art / The Finnish National Gallery, Ruben Steinum, Office for Contemporary art Norway (oca) Kuratorin: Asrin Haidari Ort: Giardini

Stabil verstrebte Bambusstäbe strukturieren eine Ausstellung, die vom Schweben, Sinken und Ertrinken, von Havarie und Haltverlust erzählt. Die grazile, labyrinthische Struktur entstand in Zusammenarbeit mit dem Gerüstbauer Ho Yeung Chan und spielt auf die Verwendung von Bambus für Bühnenaufbauten der Kantonesischen Oper an. Durch sie gelangen wir in den hinteren Teil des Pavillons und zu den Kostümen, die Kholod Hawash gefertigt hat. Irakische Quilts werden traditionell aus wiederverwendeten Textilien genäht. Die Rücken der Kostüme zieren mythologische Gestalten und Meereslebewesen: Rochen, Aale, Quallen tummeln sich, das Haupt der Medusa weint und blutet regenbogenfarbene Tropfen in die leuchtend blau gequilteten Wogen, und natürlich treffen wir Lo Ting, halb Fisch, halb Mensch, und Hauptfigur der übergreifenden Erzählung.

In der von ihr konzipierten, von Tze Yeung Ho vertonten Video- und Operninstallation inszeniert Lap-See Lam die Zerrissenheit Lo Tings, einer Figur aus der Mythologie Hong Kongs, die in doppelter, vergangener und zukünftiger, Gestalt auftritt. Lo Ting sehnt sich nach „Fragrant Harbour“ – so die Übersetzung des Kantonesischen Namens für Hong Kong: einem Ort, der ihm als Heimat fremd geworden ist. Zwischen lückenhafter Erinnerung und einem sich voller Versprechen wie Verluste in die Zukunft projizierenden, globalen und persönlichen Wandel spielt sich die Begegnung beider Lo Tings ab.

Die Videobilder werden durch die in großem…

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