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Kunstforum-Gespräche · von Georg Imdahl · S. 394 - 397
Kunstforum-Gespräche , 2009

Nur Gott sieht all diese Bilder

Georg Imdahl im Gespräch mit Boris Groys

Boris Groys, geboren 1947 in Ostberlin , ist Philosoph, Essayist, Kunstkritiker und Medientheoretiker. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Kunstformen in den ehemaligen kommunistischen Ländern sowie Analysen der Avantgarden und der Postmoderne. Zuletzt hatte er eine Professur für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe inne, soeben hat Groys eine Professur am Department of Russian and Slawic Studies, an der NewYork University angetreten.

***

Georg Imdahl: Herr Professor Groys, wie orientieren Sie sich persönlich in der Kunstszene? Welche Schauplätze suchen Sie auf, um sich zu informieren?

Boris Groys: Man geht immer zur documenta und irgendwie nach wie vor mit einer gewissen Erwartung, dass man das Relevanteste sieht. Ab und zu geht man zur Biennale in Venedig, nach wie vor auch mit dieser Erwartung. Von Europa aus ist es schwierig, oft genug nach Asien zu kommen, um dort Ausstellungen, zum Beispiel in Südkorea, anzuschauen, die ebenfalls interessant sein können. Man verfolgt, was bestimmte Institutionen und Kuratoren alles tun.

Was haben Sie von den beiden letzten documenta für sich selbst mitgenommen?

Die vorletzte von Okwui Enwezor im Jahr 2002 hat mir sehr gut gefallen. Die Künstler waren sehr gut ausgewählt in Hinsicht auf die aktuelle Kunst, und ich hatte auch das Gefühl, dass sie verständlich gezeigt wurden. Man bekam auch einen ziemlich guten Eindruck von den einzelnen Positionen. Das ist wichtig, dass wenn ein Kurator sich schon mit einem Künstler beschäftigt, dass er ihn auch so präsentiert, dass man versteht, worum es sich handelt.

Und…

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