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Ausstellungen: Köln · von Annelie Pohlen · S. 266 - 267
Ausstellungen: Köln , 2018

Olivier Foulon

Hard Return
Temporary Gallery 02.12.2017 – 04.03.2018
von Annelie Pohlen

„Er zeigt das, was ist; Dinge, die wir erkennen und wissen. Er tut dies jedoch auf eine Art und Weise, dass ihre Unmittelbarkeit sie unbequem, ja unheimlich erscheinen lässt.“ Die Rede ist von Olivier Foulons Aufführung eines banalen Blumenstraußes aus dreißig verschiedenen Blickwinkeln. Wobei der „hard return“ wohl weniger auf die suggerierte, harte Zeilenschaltung zielt, denn auf das Wissen, „that there is a difficult come-back.“ Indes, wohin? Gegebenenfalls zur Reanimation des von der Bilderflut mitgerissenen Sehens?

Die Reflexion künstlerischer und musealer Grundsatzfragen der Temporary Gallery kreuzen sich auf inspirierende Weise mit den Strategien eines Künstlers, der das – auch kunsthistorisch – Vorhandene in ebenso schillernde wie verführerisch poetische Wahrnehmungsräume transformiert. Kaum verwunderlich, dass das Museum am Abteiberg dem belgischen Künstler (*1976) nach dessen unvergesslich hintersinniger Intervention im temporären Museum X, 2007, soeben die Re-Animation des legendären „Anti-Museums“ an der Bismarckstraße dort anvertraute.

Was macht die Aura eines Werkes aus? Ist es nicht so, dass die bloße Behauptung eines Werkes als Original letztendlich zu seiner Verehrung nicht mehr und nicht weniger beiträgt als die aus Museumsshops in die eigenen vier Wände geschwemmten Reproduktionen, die gegebenenfalls nachweisen, dass man dem Original tatsächlich begegnet ist? Und ist es nicht auch so, dass sich der akademische Kunstvermittlungsdiskurs bedenkenlos der Reproduktion bedient? Foulon jedenfalls bedient sich dieser Reproduktionsmaschinerie in der ganzen Vielfalt verfügbarer Techniken, altmeisterlicher aus dem analogen Zeitalter wie virtueller aus der längst gegenwärtigen Zukunft mit grandiosem Hintersinn.

Und nun: Nichts als vom Künstler via…


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