Oman
Anwar Sonya, Hassan Meer, Budoor Al Riyami, Radhika Al Khimji, Raiya Al Rawahi
DESTINED IMAGINARIES
Kommissar: Ministry of Culture, Sports and Youth, His Excellency Sayyid Saeed bin Sultan bin Yarub Al Busaidi Kuratorin: Aisha Stoby Ort: Arsenale
Nur fünf Millionen Einwohner leben in dem Sultanat Oman, das dieses Jahr erstmals an der Biennale Venedig teilnimmt. „Destined Imaginaries“ betitelt Kuratorin und Kunsthistorikerin Aisha Stoby die Beiträge der fünf Künstler*innen aus drei Generationen. Es seien imaginierte Lebensräume der Zukunft, Antworten auf die von Cecilia Alemani gestellte Frage, wie eine Zeit ohne uns aussehen wird. Ältester Künstler ist Anwar Sonya (1948), der als Vater der omanischen Kunst gilt und für seine farbenfrohen Gemälde des ländlichen Lebens bekannt ist.
Hier steuert er einen Film bei, der auf einem Konzept der mit nur 30 Jahren 2017 verstorbenen Künstlerin Raiya Al Rawahi (1987–2017) basiert: „Speed of Art“ (2017–2020) sinniert über die Beziehung zwischen Kunst und Technologie. In einem abstrahierten Flugzeugrumpf spricht Rawahi in einem leidenschaftlichen Monolog darüber, wie schwierig es jetzt für ihn wird, Galerien und Ausstellungen zu haben, weil alles von kreativen Androiden besetzt ist.
Hassan Meer (1972) thematisiert mit Briefen, Familienfotos, Ansichten des mittlerweile abgerissenen, großväterlichen Hauses, alten Koffern und anderen persönlichen Dingen das omanische Leben zwischen den 1960er und 1970ern in Omans Hauptstadt Maskat. Während Meers Beitrag das städtische Leben widerspiegelt, konzentriert sich Budoor Al Riyami (1977) auf die einzigartigen Berge Omans. Riesige Felsstücke hängen von der Decke im Arsenale, die Stücke aus dem Eruptivgestein Peridotit imitieren – eine Konsequenz der begrenzten Tragfähigkeit der…