vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: München · von Cornelia Gockel · S. 336 - 337
Ausstellungen: München , 2013

Cornelia Gockel
Paper Weight

»Stilbildende Magazine von 2000 bis heute«
Haus der Kunst, München, 12.7. – 27.10.2013

Lasziver Blick unter langen Wimpern, roter Schmollmund und eine platinblonde Perücke – wie man einen braven Schulbuben in ein männermordendes Vamp verwandelt und vieles mehr verrät das Magazin „Candy“. Seit 2009 gibt der Spanier Luis Venegas damit Einblick in die Welt der Drag-Queens. Wer glaubt, dass solche Themen nur ein Nischenpublikum interessiert, wird von der Auflagenhöhe überrascht sein. Mit inzwischen 1.500 gedruckten Exemplaren gehört „Candy“, das „erste transversale Style-Magazin“ zu den 15 wichtigen stilbildenden Magazinen aus den letzten 13 Jahren, die im Haus der Kunst in der Ausstellung „Paper Weight“ gezeigt werden. Die Auswahl besorgte Felix Burrichter, Gründer, Redakteur und Creative Director des Magazins „PIN-UP“, das seit 2006 an den Schnittstellen von Kunst, Architektur und Design neue Wege beschreitet. Alle der hier präsentierten Magazine gehören keiner großen Verlagsgruppe an, sondern entstanden auf Initiative einzelner. Die Auflage schwankt von 500 für das Ess-Magazin „White Zinfandel“, das mehr als das Thema aber nicht mit den klassischen kulinarischen Hochglanzzeitschriften für Feinschmecker zu tun hat, und 48.000 „Apartamento“, ein Inneneinrichtungsmagazin, in dem ungewöhnliche Wohnräume von Kreativen, statt durchgestylter Luxuswohnungen von Prominenten vorgestellt werden. Neben Wohnen und Mode liegt der Schwerpunkt auf Magazinen der Queer-Kultur. In ihrer Ästhetik orientieren sie sich aber nicht an den gängigen Schönheitsidealen einschlägiger Magazine, sondern zeigen auch Fotografien von individuellen Persönlichkeiten.

„Wer ein Magazin gründet, ist per se ein Optimist. Der logistische Aufwand für die Erzeugung eines Printprodukts ist hoch, und im digitalen Zeitalter stehen die…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei