Peru
Roberto Huarcaya
COSMIC TRACES
Kommissar: Armando Andrade de Lucio
Kurator: Alejandro León Cannock Ort: Arsenale
Kosmische Spuren legt Roberto Huarcaya (*1959, Lima) im Sala D’Armis aus: ein im Regenwald des Amazonas entwickeltes, ursprünglich 30 Meter langes Fotogramm nämlich, das in dem verdunkelten peruanischen Pavillon tatsächlich wie die Milchstraße den Himmel durchquert. Daneben fällt der Blick auf eine ausgeleuchtete, kanuförmige Skulptur aus Holz. Sie stammt von dem indigenen Keramikkünstler Antonio Pareja aus der Andenregion Ayacucho und ist ein treffliches Symbol für das die Biennale leitmotivisch durchziehende Thema Migration. Wie kosmische Klänge mutet sodann die sanfte Klaviermusik an, die der mit dem Künstler befreundeten Pianist Mariano Zuzunaga aus Barcelona, wie er sagt, inspiriert von kosmischen Klängen, für den Ort komponiert hat und diesen so quasi in eine kosmische Ruhezone verwandelt, ganz im Sinne von Roberto Huarcaya: „Die Musik entspannt die Besucher*innen, ähnlich sollte die für sie vielleicht überraschende Dunkelheit wirken.“, so der Künstler, der als Begründer und Direktor des „Centro de Imagines“ in Lima zu den prominenten Künstler*innen seines Landes zählt und schon auf zahlreichen Gruppenausstellungen und Kunstmessen weltweit zu sehen war.
Genau darauf zielte die Kritik aus der heimischen Kunstszene ab – über Perus Entscheidung für Huarcaya als Vertreter des Landes auf der Biennale 2024. Mit seinem Beitrag recycle er die von ihm vielfach – auch auf der Architekturbiennale in Venedig – ausgestellten Fotogramme. Auch vertrete Huarcaya ein Land mit beachtlichem Anteil an indigener Bevölkerung: 55 indigene Völker leben allein in den Anden- und Amazonasregionen. Ein indigener Künstler hätte für Peru in…