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Ausstellungen: Bochum · von Uta M. Reindl · S. 407 - 408
Ausstellungen: Bochum , 2007

Uta M. Reindl
Puntos de vista – Gesichtspunkte

»Zeitgenössische Kunst aus der Daros-Latinamerica Collection«
Museum Bochum, 2.6. – 25. 8. 2007

In der Regel sind Ausstellungen von Kunstsammlungen subjektiv. Das liegt in der Natur der Sache. Von daher erscheint der Titel „puntos de vista“ beziehungsweise „Gesichtspunkte“ für die Präsentation der Schweizer Daros-Latinamerica Collection äußerst treffend, allein deshalb, weil die im Museum Bochum präsentierte Auswahl von lateinamerikanischer Kunst so betitelt erst gar nicht den Anspruch suggeriert, ein repräsentatives Bild des Kontinents zu vermitteln. Hans Günter Golinsky, der Leiter des Hauses, verweist im Katalogtext auf das lange Engagement des Bochumer Museums für südamerikanische Kunst, das vor vierzehn Jahren „Lateinamerika und der Surrealismus“ zeigte. Gleichzeitig hebt Golinsky die Tradition seines Hauses hevor, „Orte der Kunst zu beleuchten, die eher abseits des so genannten Mainstreams liegen“. Eine verfängliche Aussage, denn in „puntos de vista“ waren etliche Künstler vertreten, die wir aus internationalen Großausstellungen nicht nur der letzten Jahre kennen.

Die Brasilianerin Iole de Freitas (*1945) hatte ihre raumgreifenden Skulptur aus durchsichtigen Polycarbonatplatten und gebogenen Stahlrohren installiert, die den Raum durch großzügige Bögen definierte. In größerem Format gab es diese auf der diesjährigen Documenta im Fridericianum und an dessen Fassade. Die 1920 geborene Künstlerin war im Übrigen schon 1978 auf der 38. Biennale in Venedig dabei. Oder die Werke des Argentiniers León Ferrari (*1920) in diesem Jahr auf der Venedig-Biennale und in Kassel: Aus dem – auch auf der Documenta 12 – gezeigten dystopischen Blaupausen-Konvolut präsentierte die Bochumer Ausstellung vier Blätter, die sich mit dem urbanen Albtraum befassen….

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