Raimund Kummer
Raimund Kummer hat in Situationen gearbeitet. Diese Situationen bildeten einen spezifischen Komplex aus dem vor Ort realisierten Werk und dem Ort, in dem es sich konstituierte. Die Arbeiten mit Stahlträgern nahmen das real vorhandene Objekt als Gegenstand und wurden übermalt. Die Einbindung in den schon vorhandenen Kontext wurden durch spezifische Einladungen verdeutlicht. Sie nannten das Objekt und den Ort oder den Eingriff und den Ort. Der Künstler wurde selber nicht erwähnt. Die Arbeit war anonym und wurde zum Teil auch im Verdeckten ausgeführt, wie die Arbeit mit Stahlträgern für das AT&T-Gebäude in New York. Der bemalte Stahlträger wurde später an einer Ecke des Gebäudes eingesetzt und integrierte sich darauf in der Ummantelung. Er ist heute nicht mehr sichtbar, aber dennoch vorhanden. An einem besonderen Projekt, einem Vorschlag für den Ausstellungszyklus ‘Situationen II’, veranstaltete 1981 die Galerie Wittenbrink: Das sogenannte Regensburgprojekt 1/81 sah die Fahrt eines Tiefladers von 18 Metern Länge durch die Straßen der Altstadt von Regensburg vor. Das Projekt verband eine Real-Skulptur mit einem realen Raum und einem diskreten Zeitablauf. Es verdeutlicht den Begriff der Skulptur im Sinne von Raimund Kummer.
Das Projekt konnte aufgrund rechtlicher Vorschriften nicht realisiert werden.
Thomas Wulffen