Reset II and Futurism
Galerie Priska Pasquer 03.09.2016 – 27.01.2017
von Ann-Katrin Günzel
Wie formt das digitale Zeitalter den Blick der Künstler auf die Welt und welche Bilder entstehen daraus? Die digitale Moderne durchdringt alle unsere Lebensbereiche, verändert die Gesellschaft, geht mit Flüchtigkeit von Ereignissen, Bildern und Werten einher, durchdringt Kommunikation und Beziehungen sowie unsere Vorstellung von Individualität und Entfaltung. Der Titel der Ausstellung „Reset“ – steht daher für den Neustart einer jungen Künstlergeneration. Die hier vertretenen 11 zeitgenössischen Positionen beschäftigen sich mit der digitalen Transformation und der Frage, welche Themen daraus für die Kunst hervorgehen. Als Generation, die längst in der postdigitalen Welt angekommen ist werden ihre Arbeiten mit Originalfotografien der Futuristen aus den 1920er und 30er Jahren kombiniert, so dass ihnen ihre historischen Vorläufer zur Seite gestellt werden. Die Futuristen haben Anfang des 20. Jhds. von den heutigen Entwicklungen noch geträumt, haben das Einsetzen der industriellen Moderne, Bewegung, Geschwindigkeit, die Veränderungen durch technischen Fortschritt sowie dadurch einsetzende neue Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten positiv begriffen und lautstark begrüßt: „Der Futurismus beruht auf einer vollständigen Erneuerung der menschlichen Sensibilität, die eine Folge der großen wissenschaftlichen Entdeckungen ist. Wer heute den Fernschreiber, das Telefon, das Grammophon, den Zug, das Fahrrad, das Motorrad, das Auto, den Überseedampfer, den Zeppelin, das Flugzeug, das Kino, die große Tageszeitung (Synthese eines Tages der Welt) benutzt, denkt nicht daran, dass diese verschiedenen Arten der Kommunikation, des Transportes und der Information auf seine Psyche einen entscheidenden Einfluss ausüben.“ (Marinetti 1913, in: Drahtlose Phantasie)
Heute sieht man die Erfüllung dieser Träume oft kritischer….