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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 334 - 334
Ausstellungen: Berlin , 1999

Peter Funken
Rolf Julius – Neue Arbeiten

Galerie Anselm Dreher, Berlin, 30.1. – 28.3.1999

Anläßlich des sechzigsten Geburtstags von Rolf Julius zeigte Galerist Anselm Dreher eine Ausstellung neuer Arbeiten des Berliner Künstlers. Julius, an der Küste groß geworden, fotografierte zuerst, doch dann suchte er nach Erweiterungen seiner Ausdrucksmöglichkeiten und entdeckte in Klängen und Tönen eine neue, unbekannte und vielgestaltige Welt. Anfang der 80er Jahre lernte Julius in New York während eines PS1-Stipendiums John Cage kennen und begann sich verstärkt Audio-Kunst, elektronischer Klangerzeugung und Vorstellungen asiatischer Philosophie zu beschäftigen.

In seiner Ausstellung in der Galerie Dreher zeigt der Konzeptualist und Minimalist Julius neue Klanginstallationen und ungewöhnliche Partituren.

Leise, formal einfach und doch von bestechender Präzision sind seine Arbeiten, die Ton, Bild und Wort miteinander verbinden: auf zwei rechteckige Glasplatten, unter denen sich jeweils ein kleiner Lautsprecher befindet, hat Julius roten und schwarzen Pigmentstaub gehäuft. Die Klänge versetzen die Glasplatten in feine Vibrationen, die sich auf den Farbstaub übertragen. Modelliert man den Ton, so verändern sich Form und Dichte des Farbmaterials. Julius hat unterschiedlich geformte Pigmentfelder, die auch aufgrund der Staubkonzentration divergierende Schwarz- und Rottönungen besitzen, mit einer Videocamera abgefilmt und später am PC ausgedruckt. In einem Raster von sieben mal neun Bilderrahmen hängen nun die Ausdrucke der unterschiedlich akzentuierten roten und schwarzen Flächen; dazwischen finden sich die Hinweise “Black listens to Red” und “Concerto (3)”, denn diese Farb- und Formskala ist auch Partitur für eine musikalische Improvisation, an der Julius zusammen mit der japanischen Pianistin Aki Takahashi arbeitet.

Im Nebenraum hat Julius auf einen niedrigen Tisch…


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