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Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Sabine B. Vogel · S. 342 - 343
Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale ,

Saudi Arabien

Muhannad Shono

THE TEACHING TREE

Kommissar: Visual Arts Commission, Ministry of Culture Kuratorin: Reem Fadda Ort: Arsenale

Zum dritten Mal nimmt Saudi-Arabien mit einem Länderpavillon im Arsenale an der Biennale Venedig teil – diesmal mit einem höchst subversiven Beitrag. Denn was wie eine spektakuläre, formalistische Form erscheint, ist tatsächlich ein kritisches Statement. Im offiziellen Text wird Muhannad Shonos (1977) „The Teaching Tree“ sehr unkonkret als eine Form beschrieben, die unter allen Bedingungen immer weiterwächst, sich erneuere und erblühe, auf Natur anspiele, für Überleben und Regeneration kämpfe. Im Gespräch wird Shono weitaus deutlicher und wiederholt eindrücklich seine Botschaft: „Teaching Tree“ sei eine „living imagination“, eine Verkörperung und ein „Akt kreativen Widerstands“, der Vorstellungen und auch die „kreative Szene Saudi-Arabiens“ trotz Restriktionen wachsen lasse.

Der Pavillon beginnt an der hinteren Seite mit einer schmalen „Linie“. Diese eine einzige Linie habe „the power of imagination“, es kreiere Bewegungen, Veränderungen. Mit jedem Schritt in den Raum entwickelt sich die Linie mehr zu einem gewaltigen Monster. Ein „kreatives Monster“, wie Shono betont, mit dem wir jene anderen Monster bekämpfen, die uns limitieren wollen. „Es wächst immer weiter, nicht nur in meiner Wahrnehmung, sondern die aller Künstler, die mir bei diesem Werk geholfen haben.“ Von der Linie wird die Form zu einem Baum, zu „einem Zeugnis der Imagination“. Der 40 Meter lange „Teaching Tree“ bläst sich immer wieder auf und sinkt wieder zu Boden – es lebt.

Das Monster besteht aus 260 Quadratmeter gewebter, getrockneter Palmblätter, tiefschwarz gefärbt – Schwarz wie Tinte, mit der unser Denken…

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