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Titel: 58. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale · von Sabine B. Vogel · S. 329 - 329
Titel: 58. Biennale Venedig - Länderbeiträge Arsenale ,

Saudi Arabien

Zahrah Al Ghamdi

After Illusion
Kommissar: Misk Art Insitute
Kurator: Eiman Elgibreen
Ort: Arsenale

Seit gut einem Jahr erfährt die saudi-arabische Gesellschaft unter dem Kronprinzen Mohammed bin Salman eine vorsichtige Öffnung: Seit 2018 sind Kinos erlaubt und Frauen dürfen selbst ein Auto fahren. 2018 gründete der Kronprinz auch das Misk Art Institut, dass noch im selben Jahr die erste Beteiligung des Wüstenstaates an der Architektur Biennale Venedig organisierte. Dafür wurde eine große Ausstellungsfläche in den Arsenalen angemietet. Im Vorfeld der Kunst Biennale 2019 erklärte der saudiarabische Kulturminister Bader bin Abdullah bin Mohammed bin Farhan die Entscheidung ihrer Teilnahme in Venedig als Teil der „Regierungsinitiative, um die Kultur des Landes zu promoten“ und „die politische, historische und kulturelle Bedeutung des Königreichs“1zu betonen – die allerdings im Bezug auf die Politik aufgrund der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi, der Verhaftung von Frauenrechtlerinnen, einer großen Zahl von Kreuzigungen und Hinrichtungen fragwürdig ist.

Waren auf der Architektur Biennale 2018 die Brüder Abdulrahman und Turki Gazzaz aus den Einreichungen ausgewählt worden, so repräsentiert 2019 auf der Kunst Biennale eine Künstlerin das Land: Zarah Al Ghamdi. Die 1977 in Al Bahah Geborene lebt und arbeitet in Jeddah, dem kulturellen Zentrum des Landes. Greift sie bisher in ihrem Werk auf das Formen- und Materialrepertoire der traditionellen Aseeri-Architektur aus ihrer Heimat im Südwesten Saudi-Arabiens zu, präsentiert sie jetzt in Venedig eine wunderschöne, an Kunsthandwerk erinnernde Installation: Aus Leder schnitt sie Formen aus, die sie in einem langwierigen Prozess vielfältiger Manipulationen, durch Trocknen, Nähen, Durchbohren, Brennen in 52.000 kleine, manchmal mit Watte…

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