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Ausstellungen: Zürich · von Paolo Bianchi · S. 375 - 376
Ausstellungen: Zürich , 2006

Paolo Bianchi
Seduções – Brasilianische Verführungen

Daros-Latinamerica, Zürich, 9.6. – 15.10.2006

Das Mauerblümchendasein der zeitgenössischen Kunst aus Lateinamerika im globalisierten Kunstmarkt neigt sich seinem Ende zu. Mit einer neuen Sammlung und einem neuen Haus strebt die Zürcher Daros-Latinamerica AG nach der Führerschaft im Ankaufen, Ausstellen und Vermitteln von Kunst dieses Kontinents. Seit dem Jahr 2000 hat Daros-Latinamerica bisher fast 1000 Werke von über 100 Künstlern erworben, die in der Schweiz lagern. Die Sammlung umfasst sowohl einzelne Arbeiten als auch ganze Werkkomplexe von renommierten Künstlern wie Guillermo Kuitca, Julio Le Parc, Los Carpinteros, Fabian Marcaccio, Santiago Sierra, Vik Muniz, Ernesto Neto, Tanja Bruguera und Antonio Dias. Alle Gattungen sind vertreten: Malerei und Fotografie, Installations- und Videokunst. Gesammelt wird sowohl in die Tiefe als auch in die Breite. Hans-Michael Herzog, Direktor von Daros-Latinamerica, lässt keine Ausstellung und Auktion aus, um die Bestände zu erweitern. Im Vordergrund steht weniger die Orientierung am Markt, als eine systematische Erfassung der Gegenwartkunst der letzten 25 Jahre, damit, so Herzog, “ein Auftritt mit Muskeln erfolgen kann, der zum Umschreiben der Kunstgeschichte zwingt”.

Über Geld herrscht in Zürich Diskretion. Hinter dem Projekt Daros-Latinamerica steht jedoch der größte Philanthrop der Schweiz: Stephan Schmidheiny. Sein Vermögen wird vom Wirtschaftsmagazin “Bilanz” auf drei bis vier Milliarden Franken geschätzt. Zusätzlich hat er bislang wahrscheinlich 1 Milliarde Euro für gemeinnützige Zwecke gestiftet. Im Oktober 2003 überführte Schmidheiny sein in Lateinamerika tätiges Unternehmen, die Grupo Nueva im Wert von einer runden Milliarde US-Dollar, in die neue Stiftung Viva (Kurzformel für “Visiones y Valores”). Der Spender, der sein…


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