Slowenien
Marko Peljhan
Here We Go Again … System 317 a Situation of the Resolution Series
Kommissarin: Zdenka Badovinac, Direktorin Moderna galerija / Museum of Modern Art, Ljubljana.
Kurator: Igor Španjol
Ort: Arsenale
Mit seinem Projekt für Venedig setzt Marko Peljhan (1966, Slowenien) seine Resolutions-Serie fort, die er vor 20 Jahren begann. Mit speziellen Materialien und auf neuesten Technologien basierenden Lösungen reagiert er darin auf gesellschaftliche Probleme. Zentral in Here we go again … ist die futuristische Skulptur eines Hyper-Vision-Schiffs, eine „hypersonische Technologie“. Die Militärmächte Russland, China und USA entwickeln im Wettstreit miteinander eine hypersonische Massenvernichtungswaffe, die mit einer Fluggeschwindigkeit von 6.115 km / h schneller als der Schall fliegt. Während die Flugrichtung von Raketengeschossen durch Trieb- und Schwerkraft bestimmt wird, ist die Richtung der Überschallvariante mitten im Flug veränderbar, weswegen das angesteuerte Ziel bis zum Aufprall geheim bleiben kann. Diese Fähigkeit macht sie in Kombination mit ihrer Geschwindigkeit extrem schwer abzufangen. US-Air-Force-General John E. Hyten gab angesichts der Entwicklungserfolge der russischen Rakete namens „Avantgarde“ zu, dass die USA über keine Verteidigung verfügt, die dem Einsatz solcher Waffen mit Überschallgeschwindigkeit etwas entgegensetzen könnte.
Peljhan hat aus dieser Rakete ein reizvolles, blau leuchtendes Modell für ein Hyperschall-Raumschiff entwickelt, mit dem wir die Erde verlassen können. Das Raumschiff allerdings hat kein Ziel. Diese Methode einer Umnutzung tödlicher Techno logien nutzte der Medienkünstler bereits in seinem TRUST-SYSTEM, wo er die Technik eines Marschflugkörpers in eine Radiostation verwandelte – daher auch der Name: Tactical Radio Unified System Transport. Solche „conversions“, wie er es nennt, sieht Peljhan als post-marxistische Widerstandsstrategie….