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Ausstellungen: Darmstadt · von Isa Bickmann · S. 276 - 277
Ausstellungen: Darmstadt , 2017

Tony Cragg

Unnatural Selection
Hessisches Landesmuseum 02.12.2016 – 27.03.2017
von Isa Bickmann

Wenngleich der Bildhauer Tony Cragg über seine Leidenschaft für Fossilien und Mineralien selten öffentlich gesprochen zu haben scheint, stellt seine Sammlung paläontologischer und geologischer Funde nicht nur ein persönliches Interessensgebiet dar, sie scheint auch auf vielfältige Weise seine skulpturalen Werke inspiriert zu haben. Zum ersten Mal zeigt der in Wuppertal lebende Brite Teile seiner Fossilien- und Mineraliensammlung gemeinsam mit 20 Skulpturen und Plastiken – und geht damit auch ein gewisses Risiko ein. Die parallele Präsentation jener Naturformen mag die Betrachter dazu verleiten, dort zwanghaft Verbindungen zu suchen, wo nur geringe Analogien in Struktur und Form zu finden sind und vielmehr Material, Oberfläche und Farbe im Vordergrund stehen. Doch sie sind als Referenz hilfreich, um zu verstehen, wie der Bildhauer Prinzipien „natürlicher Skulpturen“ (Jon Wood, Kat., S. 84) nutzt, um eigene Formen zu erfinden. „Im Hinterkopf wünsche ich mir immer, dass meine Skulpturen dasselbe Wahrnehmungserlebnis vermitteln wie ein Naturobjekt.“, bekennt Cragg (Kat., S. 90).

Seine Werke werden in einem großen Saal des Landesmuseums Darmstadt präsentiert, in dem ursprünglich die Sammlung von Antikenabgüssen zur Aufstellung kam. Zu diesem Zweck ist der Raum nach der Fertigstellung 1906 nicht lange genutzt worden. Nun hat die Skulptur ihn zurückerobert. Dies ist keineswegs die einzige Bezugnahme auf das Haus. Bedeutende Bildhauerei befindet sich im Landesmuseum, wie die Ströher-Sammlung mit dem „Block Beuys“ und die Skulpturen der Sammlung Simon Spierer, zu der auch Craggs Werk „Manipulations“ (1991) zählt. Mit der Fossiliensammlung des Künstlers wird eine weitere Verbindung…


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