Juliao Sarmento
geb. 1948, lebt in Estoril Codex/Portugal
Juliao Sarmento
Über meine Arbeit im Allgemeinen:
Früher bin ich Maler gewesen (Ich studierte Malerei in der Fakultät der Schönen Künste an der Universität Lissabon). Ich begann die Arbeit an Foto-Texten in natürlicher Entwicklung meiner Untersuchungen. Selbst als Maler (ich arbeitete mit Acrylfarben) hatte mein gesamtes Werk eine literarische, theoretische Grundlage, von der ich ausging. Ich kann sagen, daß ich niemals sichtbare Bilder von ihrer eigenen semantischen Wurzel geschieden habe, dies geschah in unmittelbarer Verbindung mit literarischen und linguistischen Studien. Deshalb nehme ich alle Texte, an denen ich interessiert bin (Texte von anderen Autoren, aber auch meine eigenen), um einen dialektischen Austausch zwischen dem visuellen Bild/Fotografie (dem ursprünglichen Konzept) und seiner linguistischen Information/Text (das weitere Konzept) in ihrer erkenntnistheoretischen Form (wieder) herzustellen.
Wenn ich Texte von Schriftstellern benutze, ist es für mich wichtig, deren Standpunkt in Anbetracht von literarischen Strömungen und ihre eigene Fähigkeit, ein halbromantisches Bild zu schaffen, das auch in meinen Arbeiten ständig gegenwärtig ist. In meinen Arbeiten haben Fotos und Texte das genau gleiche Gewicht, was bedeutet, daß eines nicht ohne das andere auskommen kann. Sie bilden ein Ganzes. Ich schreibe einen Text, den ich interessant finde, nicht bloß um, sondern ich versuche, ihn bis zu einer neuen Wirklichkeit hin neu zu erschaffen. Wenn ich ein Bruchstück von einer Rede aus seinem ursprünglichen Zusammenhang herausnehme und es in eine andere Wirklichkeit überführe, so erhält dieses Bruchstück automatisch neue Ausmaße, seine eigene Autonomie. Wichtig ist festzuhalten, daß in meinem Werk Texte keine Titel oder erzählende…