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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 422 - 422
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

Ukraine: Ridnyi Mykola, Zinkovskyi Hamlet, Kadyrova Zhanna – The Monument to a Monument
Kommissar: Victor Sydorenko. Kuratoren: Soloviov Oleksandr, Burlaka Victoria.
Ort: Palazzo Loredan – Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti, San Marco 2946, Campo Santo Stefano

Feierte die Ukraine vor zwei Jahren mit Oksana Mas’ Installationen in Venedig ein großes (Holz-)Eier-Fest, überrascht sie diesmal mit einer sehr ausgewogenen Ausstellung. Vorgestellt werden drei Künstler der jüngeren Generation.

In dem Video „Fathers Story“ erzählt Mykola Ridnyi die Geschichte des Kellers unter seinem Elternhaus. Der Besuch in den verstaubten Räumen weckt nostalgische Erinnerungen an die Eltern und die Kindheit in der Sowjetzeit: Hier wurden Vorräte gehortet, hier fanden Menschen im Krieg eine Zuflucht, hier gab es immer etwas zu essen. Noch 2013 fand Ridnyi 1990 gekochte Marmelade, eingemachtes Gemüse und – natürlich – selbstgebrannten Alkohol. In dem zweiten Video „Shelter“ geht es um einen ehemaligen Bunker. Dieses Thema greift Ridnyi auch in kleinen Zementskulpturen auf. Es handelt sich um Architekturmodelle von Bunkern aus der Sowjetzeit.

Hamlet Zinkovskyi ist Zeichner. In einer großen Wandinstallation zeigt er hunderte (auto)biographischer Notizen aus dem ukrainischen Alltag. „Stehender Obdachloser“, „Mann isst Wurst“, „Finde in dir selbst die Endbestimmung“, „Ich hatte dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum“ oder „Tisch, Papier, Licht und ich bin verschwunden“ lauten die Titel der mit Kugelschreiber gezeichneten Blätter. Das gesamte, 2012 entstandene Konvolut trägt den Titel „In Solitude“ – in Einsamkeit. Zinkovskyi’s zweiter Beitrag ist eine Porträtgalerie en miniature. In leere Streichholzschachteln hat er hunderte von Porträts gezeichnet. Installiert sind die Schachteln auf einem hochrechteckigen…

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