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Ausstellungen: Stuttgart · von Carmela Thiele · S. 324 - 325
Ausstellungen: Stuttgart , 2016

(Un)erwartet. Die Kunst des Zufalls

Kunstmuseum Stuttgart 24.09.2016 – 19.02.2017
von Carmela Thiele

Das Phänomen des Zufalls wird inzwischen nicht mehr nur in der Wissenschaft verhandelt, sondern ist zu einem Thema von allgemeinem Interesse geworden. Das belegt der 2004 erschienene Bestseller „Alles Zufall. Die Kraft, die unser Leben bestimmt“ des Wissenschaftsjournalisten Stefan Klein, der bis heute zahlreiche Auflagen erlebte. Eben dieses Buch inspirierte die Kuratorin Eva-Marina Froitzheim, sich speziell mit dem Zufall in der Kunst auseinanderzusetzen. Das Ergebnis ist die von ihr konzipierte Ausstellung für das Kunstmuseum Stuttgart, die auf drei Stockwerken des gläsernen Kubus 140 Werke zeigt, die den Zufall umspielen, ihn herausfordern, ihn lenken oder in anderer Weise produktiv machen. Der prominent als Intro platzierte Essay von Klein im Katalog entpuppt sich allerdings als nicht aktualisierte Passage aus dessen erfolgreichem Buch.

Die Enttäuschung wächst, wenn klar wird, dass die Künstlerliste sich im Prinzip nicht wesentlich von der Vorgängerausstellung „Zufall als Prinzip“ unterscheidet, die 1992 im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen stattgefunden hat. Natürlich gibt es ein paar neue Namen, doch bleiben die üblichen Verdächtigen bestimmend: Victor Hugo, Marcel Duchamp, Max Ernst, Hans Arp, John Cage, Gerhard von Graevenitz, Herman de Vries, Henri Micheaux, Dick Higgins, George Brecht, Rune Mields, Manfred Mohr, Vera Molnar, François Morellet, Georg Nees, Timm Ulrichs und Ben Vautier.

Vielleicht kommt man beim Thema Zufall an diesen Namen nicht vorbei, bleibt die Frage, wie die Arbeiten dieser Künstler in Stuttgart miteinander ins Gespräch gebracht werden und was sie uns erzählen. Die Ausstellung setzt einen eigenen Akzent, indem sie präzise die mathematischen…


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