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Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 258 - 259
Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini ,

Uruguay

Eduardo Cardozo

LATENT

Kommissar: Facundo de Almeida Kuratorin: Elisa Valerio Ort: Giardini

Geboren 1965 in Montevideo, schloss Eduardo Cardozo nach zunächst fünf Jahren Architekturstudium seine Ausbildung an der National School of Fine Arts ab. Heute umfasst sein Werk Malerei, aber auch Skulpturen aus Bronze, Eisen oder Ton. Für den Pavillon in Venedig entschied er einen dreiteiligen Beitrag: den Akt, den Schleier und das Kleidungsstück. Alle drei Teile stellen zeitliche und räumliche Beziehungen zwischen Venedig und Uruguay her, zwischen Cardozo und dem italienischen Maler Tintoretto (1518–1594), der lange in Venedig lebte und arbeitete.

Cardozo nennt seinen Beitrag „Erkundungen“, mit denen er Verbindungen schaffe. Der Akt besteht aus der Überführung seines Ateliers in den Pavillon in Venedig. Er spricht von einer „Entwurzelung“ seines Arbeitsraumes, der in Venedig „ein Ausländer“ sei – in Anspielung auf das zentrale Thema der 60. Venedig Biennale. Auf das Atelier spielt auch der Schleier an: Mithilfe der Strappo-Technik hat er die Wandschichten seines Ateliers vom Mauerwerk abgetragen und in Venedig vor Ort mit Leim neu aufgetragen – die Ölfarbenspuren, Linien und Punkte bilden nun einen Schleier, der sich über alle Wände vom Eingang bis in den Hauptraum legt.

Der dritte Teil bezieht sich auf das Monumentalgemälde Paradies von Tintoretto, das am Ende der Großen Ratskammer im Dogenpalast in Venedig hängt. Es ist eine Allegorie für gutes Regierens. Eine Öl auf Leinwand-Skizze der Figuren-Menge befindet sich im Besitz des Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid. Bei den Laboranalysen im Zuge der Restaurierung wurde dort festgestellt, dass Tintoretto die Figuren zunächst nackt gemalt…

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