Vergesst den Spaß nicht!
Kunst sei etwas Geschaffenes, welches gegen die bewusste Anpassung an (bekannte) Regeln etwas Musterhaftes schafft, etwas, dem eigene, autonome Regeln innewohnen, gleich einem Erzeugnis der Natur. Der Philosoph Hans-Georg Gadamer bezog sich in dieser Definition sowohl auf den kantischen Geniebegriff, der einen Schöpfer beschreibt, dem solch ein Werk zuzuschreiben sei, sowie auf den Wirkungsraum des hier gemeinten freien Spiels zwischen Einbildungskraft und Verstand.1 „Es ist lohnend, sich die elementare Gegebenheit des menschlichen Spielens in ihren Strukturen zu vergegenwärtigen, damit das Spielelement der Kunst nicht nur negativ, als Freiheit von Zweckbindungen, sondern als freier Impuls sichtbar wird.“2
Sprach Gadamer vom Spiel, als „eine[r] elementare[n] Funktion des menschlichen Lebens“3, benutzte er den Vergleich mit einem spielenden Kind, welches sich in einer an sich zweckfreien Handlung selbst entworfenen Regeln unterstellt und an diese so stark glaubt, dass seine Motivation und Gefühle von ihnen gelenkt werden.4 Das kindliche Spiel wird als kommunikativer Akt verstanden, als Weltentwurf mit eigenen Regeln, der mit seinen Rezipienten interagiert. Allerdings sah Gadamer die bildende Kunst weiterhin als ein Denkobjekt an, dass es vor allem intellektuell zu erfassen gilt.
Anders beschrieb es der Dramatiker und Regisseur David Mamet. Er verfasste Forderungen und Ratschläge zum Drama, zur Arbeit von Schauspielern und zur Funktion der Künste im Allgemeinen.
„Sie brauchen nicht interessanter, nicht sensibler, talentierter, aufmerksamer zu werden – um besser zu spielen. Allerdings müssen Sie aktiver werden. Wählen Sie ein gutes Ziel, das Spaß macht, und es wird leicht sein. Wählen Sie etwas was Sie tun wollen.“5
Diesen Tipp gab Mamet den…