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Essay · S. 329 - 329
Essay , 1986

GISLIND NABAKOWSKI
Videokunst

ZUR PROBLEMATIK DER VERMITTLUNG

In Bonn fand, organisiert von Petra Unnützer und Bärbel Moser, den zwei Mitbegründerinnen der »1. Videonale« ein dreitägiges Treffen statt, auf dem über »Vermittlungsprobleme der Videokunst« heftig diskutiert wurde. Geladen waren Videokünstler, Videoveranstalter und Video konsumenten. Zu den Tagungsteilnehmern gehörten: Gisela Eckhardt (Videothek. NBK, West-Berlin), Andrem J. Wiesand (Zentrum f. Kulturforschung, Bonn), Dag-mar Sauerstein (Kulturszene, WDR III), Lilian Jessen (Kleines Fernsehspiel, ZDF), Wolf Siegert (Kabelpilotprojekt, Ludwigshafen), Karin Thomas (DuMont Verlag mit dem Projekt »Axis«), Klaus Loest (Video in öffentlichen Bibliotheken, Bielefeld), Ursula Wevers und Georg F. Schwarzbauer (Kunstakademie Düsseldorf) und Gislind Nabakowski (Kunstforum). Schon zu Anfang der Tagung traten zwei klare Fronten auf. Auf der einen Seite standen die Videokünstler, Ausbilder und Sammler, die darüber lamentierten, daß Video mehr und mehr an den Rand der Mediengesellschaft gedrängt ist. Auf der anderen Seite standen die Vermittler und Organisatoren, die den Künstlern ein häufig erstaunlich hohes Maß an Exklusivität und gesellschaftsferne Praktiken vorwarfen. So stellte sich tatsächlich heraus, daß viele der an Hochschulen ausgebildeten Videokünstler über die wenigen verbleibenden Nischen für das elektronische Medium viel zuwenig Bescheid wissen. Auf der anderen Seite sind die »Öffnungen«, die das Fernsehen ihnen derzeit anbieten kann, tatsächlich sehr gering. Die einzige gegenwärtige wohl wirkliche »Oase« ist das »Kleine Fernsehspiel« im ZDF, Mainz. Dort arbeiten sieben festangestellte Redakteure und ein freier, der eigens als Videoexperte eingestellt wurde. 42 jährlichen Sendeterminen nach 22 Uhr steht ein Angebot von Programmvorschlägen von l 500 gegenüber. Die Tendenz, mit Video zu arbeiten, ist in der Redaktion…


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