Armin Zweite
Von München nach Düsseldorf und wieder zurück
Oder: Differenzen ohne Konsequenzen
Armin Zweite, 1941 im westpreußischen Ellerwalde geboren, studierte in Kiel, Tübingen und Göttingen neben Germanistik Geschichte und Philosophie und von 1963 an Kunstgeschichte. 1970 promovierte er mit seinen „Studien zu Marten de Vos“. 1970/71 hielt er sich an der University of California in Berkeley als visiting scholar auf. Anlässlich der Olympischen Spiele arbeitete Zweite von 1971 bis 1972 an der von Michael Petzet organisierten Ausstellung „Bayern – Kunst und Kultur“ im Münchner Stadtmuseum mit. 1972 wurde er Kurator an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und 1974 deren Direktor, der die seit der Gründung des Museums 1925 gültige Klausel verwirft, die Sammlung ausschließlich auf Münchner Künstler und Künstlerinnen zu begrenzen. Mit dem Ankauf des Werkes „zeige deine Wunde“ von Beuys löste er eine öffentliche Diskussion aus. Von 1990 bis 2007 war Zweite Direktor der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, von 2008 bis 2013 Direktor der Sammlung Brandhorst in München und Geschäftsführer der Udo und Anette Brandhorst Stiftung. Ihm stellte Heinz-Norbert Jocks Fragen zu der Verquickung von öffentlichen und privaten Sammlungen sowie zu seinen reichen Erfahrungen mit Sammlern.
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Heinz-Norbert Jocks: Was lässt sich über die Bedeutung von Sammlern aus Ihrer Sicht heute sagen? Und: Welche Veränderungen oder Verschiebungen lassen sich ausmachen? Wie sehen Sie die Beziehungen zwischen öffentlichen Museen und privaten Sammlern?
Armin Zweite: Bedeutung und Einfluss von Sammlern sind in den letzten drei Jahrzehnten enorm gestiegen. Möglicherweise ist das auf den eklatanten Zuwachs privaten Reichtums zurückzuführen. Der Historiker Hans-Ulrich Wehler schrieb in der…