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Titel: Hot Spot Tropen · von Alfons Hug · S. 44 - 47
Titel: Hot Spot Tropen , 2009

Alfons Hug
Was sind die Tropen?

Alfons Hug arbeitet seit mehr als 20 Jahren fürs Goethe-Institut in den Tropen (Indonesien, Nigeria, Kolumbien, Venezuela und Brasilien). Seit 2002 leitet er das Goethe-Institut in Rio de Janeiro. 2002 und 2004 war er Kurator der Biennale von São Paulo, 2003 und 2005 Kurator des brasilianischen Pavillons bei der Biennale von Venedig. Von 1994–98 leitete er den Bereich Bildende Kunst am Haus der Kulturen der Welt in Berlin, wo er insbesondere Ausstellungen zeitgenössischer Kunst aus Afrika und Lateinamerika kuratierte. Hug ist verantwortlich für den zeitgenössischen Teil der Ausstellung „Die Tropen“ (2008/09) im Martin-Gropius-Bau in Berlin. Partner ist das Ethnologische Museum in Berlin mit den dortigen Kuratoren, Viola König und Peter Junge, für vormoderne Kunst der Tropen. Was die zeitgenössische Kunst angeht, konstatiert Alfons Hug einen „dritten Aufbruch“ in die Tropen (siehe in diesem Heft das „Abc der Tropen“). Nach Südamerika, allen voran Brasilien, seien die Tropen in Europa am populärsten, erklärt Hug im Gespräch und beklagt, dass es außerdem noch immer keinen Süd-Süd-Dialog gebe. Als Mit-Kurator der „Tropen“-Ausstellung hat er sich vorgenommen, die Tropen zu re-ästhetisieren.

***

Was vorderhand wie eine rein geografische und kartografische, vom Menschen physisch nicht wahrnehmbare Trennlinie am 23. Breitengrad der nördlichen und südlichen Hemisphäre erscheint – wo die Sonne am 21. Juni bzw. 21. Dezember des Jahres im Zenit steht und zur Tagesmitte keinen Schatten wirft – ist in Wirklichkeit eine einschneidende Grenze, an der sich Lebensgefühl, Naturbetrachtung und Kunstauffassung Grund legend verändern.

Der nördliche Wendekreis berührt Havanna, zerteilt Mexiko in zwei gleich…


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