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Ausstellungen: Zürich · von Max Glauner · S. 318 - 319
Ausstellungen: Zürich , 2012

Max Glauner
Wolfgang Tillmans

»Neue Welt«
Kunsthalle Zürich, 1.9. – 4.11.2012

Um ein Haar wäre Schluss gewesen: Das Zürcher Löwenbräu Areal, in dem seit 1996 die Züricher Kunsthalle und das unternehmenseigene Migros Museum für Gegenwartskunst mit einer Reihe von Galerien, darunter die von Hauser & Wirth, Bob van Orsouw und Eva Presenhuber untergebracht war, sollte in einen renditeträchtigen Büro- und Wohnkomplex verwandelt werden. Zumindest die öffentlichen Einrichtungen hätten sich dann wieder an der Peripherie der Limmatstadt wiedergefunden. Die Gegenwartskunst ist in Zürich erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Standortfaktor erkannt worden. Wohl auch darum entschloss sich die Stadt in letzter Minute, sich zu einem Drittel an einer von den Museen getragenen Löwenbräukunst Aktiengesellschaft zu beteiligen. Sie kaufte nach zwei Jahren umfangreicher Sanierung und Ausbau die neuen Räume vom Projektentwickler und vermietet davon Teile unter anderem an die Luma Stiftung und Galerien.

Am 31. August gab es die feierliche Eröffnung, zumindest bei der Kunsthalle und den größeren Galerien wie Hauser & Wirth, während das Migros Museum seine erste Ausstellung in den November verschieben musste. Doch eines war schnell klar: Der Charme und die Herausforderung des ehemaligen Industriebaus ist erst einmal verloren. Zwar haben sich die Architekten des kurz zuvor in der Nachbarschaft des Industriequartiers Zürich-West eröffneten 120 Meter Prime Tower Gigon/Guyer redlich bemüht, die Substanz zu erhalten, doch das Unverwechselbare wie die legendäre, viel zu schmale Haupttreppe ging, ebenso wie der Charakter vieler Ausstellungsräume, verloren. Statt Abwechslung überwiegt nun White-Cube-Standard. Dafür besitzt die Kunsthalle nun 1´200 statt 800 qm Ausstellungsfläche und kann temporär,…



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