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Ausstellungen: Dortmund · von Claudia Posca · S. 334 - 335
Ausstellungen: Dortmund , 2004

CLAUDIA POSCA
zen/gelassen bleiben

Centre Culturel Suisse, Paris, 27.4. -29.6. 2003
Museum am Ostwall, Dortmund, 16.5. – 11.7.2004

Die Welt steht Kopf, da empfiehlt das Dortmunder Museum am Ostwall mit seiner jüngsten Ausstellung im Rahmen von “scene: schweiz in nrw, 37. Internationale Kulturtage der Stadt Dortmund” “zen/gelassen bleiben”. Fast klingt das grotesk, wurde doch gerade noch bescheinigt, dass Folter und Menschenrechtsverletzungen auf dieser Welt noch immer kein Tabu sind, was ausgerechnet die USA selbst derzeit einmal mehr unter Beweis stellen, treten sie unter dem Deckmantel internationaler Terrorismusbekämpfung die Menschenrechte mit Füßen. Kann man sich da Gelassenheit verordnen lassen, wenn einem die Wirklichkeit Schauer über den Rücken jagt? Will man das überhaupt? Und was eigentlich will die “gelassen bleiben”-Ausstellung selbst?

Kurator Michael Ritter vom Pariser Centre Culturel Suisse versteht das multi- und interdisziplinäre Programm von fünfzehn Künstlerinnen und Künstlern (M. Biberstein, D. Buetti, B. Burkhard, P.A. Ferrand, S. Fleury, C. Floyer, V. Gastaldon, S. Glaisen, J. Hassler/H. Bossert, N. Hess, D. Lamelas, Z. Leutenegger, R.P. Lohse, N. Rebholz, D. Rittener) zum Thema meditativ-kontemplativer Versenkung in der zeitgenössischen Kunst ganz klassisch als “Gegenbild zum Schock” vor der Folie weltpolitischer Spannung und Aggression. Entsprechend sei Gewalt, auch psychologischer Natur, in der Ausstellung nicht zu finden. Dafür aber verspricht er dem Museumsbesucher Stille und Muße pur mit sehr unterschiedlichen Positionen zur individuellen Introspektion auf der Suche und Erkundung des eigenen, des bewussten, des modernen Selbst – als möglicherweise ersten Schritt hin zu umfassend humaner Reflektion und Aufklärung.

Mit Individuellen Mythologien hat das zu tun, aber auch mit dem…


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