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Editorial · S. 3 - 18
Editorial , 1982

Zu diesem Heft

Kunst, die sich mit der Natur befaßt, entsteht in der Provinz ebenso gut wie in den Metropolen. Sofern sie sich der Natur bedient, um ihr Werkzeug und Material zu entnehmen, findet sie auch noch den Weg in die Zentren, gewinnt sie ihr aber Schauplätze und Tatorte ab, so kann sie nur in der Provinz entstehen und bleiben, will sie sich nicht mit Gärten und Parks, den städtischen Reservaten begnügen. In diesem Heft analysiert und dokumentiert Heinz Thiel die Kunst, die durch Eingriffe in die Natur entsteht und meist abseits der Metropolen zu suchen ist, weil sie in der Natur verbleibt oder auch mit ihr verfällt. Die Aktualität solcher naturbezogenen Kunst belegen Ausstellungen der letzten Zeit. Gerhard von Graevenitz stellte Ende der 70er Jahre holländische Künstler unter dem Thema Mit Natur zu tun vor, die Biennale Venedig griff dieses Thema auf. Wolfgang Becker präsentierte 1979 Künstlergärten im Bonner Wissenschaftszentrum, und lebte mit Stipendiaten des Deutsch-Französischen Jugendwerks auf einer Insel. Zuletzt zeigte der Württembergische Kunstverein die Ausstellung Natur-Skulptur. Als gigantisches Naturkunst-Projekt ist die Absicht von Beuys anzusehen, anläßlich der Kasseler documenta 7 000 Bäume zu pflanzen.

Die Dokumentation von Heinz Thiel ist aber auch ein Stück Galeriegeschichte, schießlich war es Ruth Falazik, die in dem Dorf Neuenkirchen bereits vor mehr als zehn Jahren dieser Kunst konkrete Entfaltungsmöglichkeiten verschaffte und Natur und Landschaft als künstlerisches Spielfeld auch in der Bundesrepublik lancierte, wo die land-art amerikanischen Zuschnitts nicht Fuß gefaßt und die Spurensicherer noch nicht zugefaßt hatten. Ihre Initiative hat mittlerweile zur Gründung…

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