Die Verbannung der Kultur aus der Privatsphäre und den Museen müsse aufgehoben, mit ihr eine neue Umgebung geschaffen werden, in der sich "das Publikum auch darstellend und ... WEITERLESEN handelnd widerspiegeln und wieder erkennen kann“, hatte Jörg Johnen in der Dokumentation „Goldener Oktober“ gefordert (Band 65, 1983). "Noch unmittelbarer" will er im vorliegenden Band "die Kultur wieder zur "res publica" erheben". Im Zentrum stehen nicht einzelne Künstler, sondern kollektive Kulturleistungen, die Beziehung zwischen der Öffentlichkeit und ihrem räumlichen Umfeld. "Wir haben keine Kultur mehr, die die Persönlichkeit der Einzelnen ebenso verbirgt und schützt wie miteinander verbindet", attestiert Johnen. Anhand von Beispielen aus Kunst, Literatur, Architektur und Stadtplanung seit dem Mittelalter zeigt er die Konsequenzen dieser Tendenz für die Gestaltung von Lebensräumen auf. Die Beiträge der von ihm ausgewählten Autoren vertiefen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven: Richard Sennett beobachtet das Absterben des öffentlichen Raums, Robert Smithson erkennt „Kulturbeschränkungen“, die auch Stadt- und Landschaftsgestaltung betreffen, und Ludger Gerdes äußert sich "Zur Trialektik von Platz, Kunst und Öffentlichkeit.“ Das "Beispiel Hamburg" steht für einen "Erfahrungsbericht über Kunst im öffentlichen Raum". Schließlich dokumentieren zahlreiche Künstler, darunter Carl André, Bruce Naumann, Robert Venturi, Claes Oldenburg, Leon Krier, Ulrich Rückriem, Felix Droese und Wolfgang Luy - ihre Arbeiten in Text und Bild. Zum Thema siehe auch „Über den Genius Loci“ (Band 69, 1984). VERBERGEN
Wir freuen uns über Ihr Interesse am KUNSTFORUM Newsletter! Sie haben nun eine E-Mail an die von Ihnen angegebene Adresse bekommen, bitte bestätigen Sie Ihre Anmeldung über den Link!
OK