Bayerische Ministerin weist Enwezors Vorwürfe zurück

23. August 2018 · Kulturpolitik

Offiziell trat Okwui Enwezor als Leiter des Haus der Kunst München aus gesundheitlichen Gründen zurück. In einem Interview mit dem „Spiegel“ nannte er aber auch noch andere Gründe: Er habe den Eindruck gewonnen, „nicht mehr erwünscht“ zu sein. So habe man sich darüber mokiert, dass er kein deutsch spricht. „Ich beobachte sehr wohl, wie ich kulturell abgewertet werde.“ Bayerns Kunstministerin Marion Kiechle weist die Vorwürfe zurück und findet Enwezors Äusserungen „trotz des einvernehmlich geschlossenen Auflösungsvertrages bedauerlich“. Schon vor Enwezors „Spiegel“-Interview hatte die Ministerin gegenüber der Münchener „Abendzeitung“ über die Probleme am Haus der Kunst Stellung genommen: „… durch das traurige Ausscheiden von Direktor Okwui Enwezor haben wir die Möglichkeit, neu zu gestalten. Und ich mache es mir persönlich zu eigen, da jemand Gutes auszusuchen – spätestens Anfang nächsten Jahres… Es muss jemand sein, der sich in der zeitgenössischen Kunst auskennt und der schon die eine oder andere große Ausstellung geleitet hat. Institutionelle Erfahrung wäre auch gut. Ansonsten: Alter, Geschlecht oder Hautfarbe sind völlig egal. Außerdem wird das Haus der Kunst in Zukunft zwei Chefs haben: den Kaufmännischen Direktor, Herrn Dr. Spies, und einen Künstlerischen Leiter. Aus der Medizin kenne ich es gar nicht anders – da hatten wir im Vorstand auch einen Ärztlichen Direktor und einen Verwaltungsdirektor, die im Team agiert haben. Meine Priorität wäre, das Haus der Kunst nicht zu schließen und in zwei Bauabschnitten zu verfahren. Das steht aber noch nicht ganz fest.“

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