Befreite Moderne

19. September 2015 · Preview

Papier war knapp in der unmittelbaren Nachkriegszeitnach 1945, und die Künstler behalfen sich zum Zeichnen zumeist mit braunem Packpapier. Viele konzentrierten sich nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur stilistisch auf die expressiven und abstrakten Tendenzen jener Moderne, die nach 1933 als „entartete Kunst“ diffamiert wurde. Paris war damals das Mekka der Künstler, die surrealistisch, abstrahierend oder später dann informell malten. Diese moderne Kunst zu fördern, war auch Teil des demokratischen Umerziehungsprozesses, um den sich die alliierten Siegermächte in den Westzonen bemühten – nicht zuletzt deshalb wurden auch schon bald deutsch-französische Kulturinstitute gegründet, wie z.B. 1952 in Aachen. „Trotz Trümmern und Ruinen, Mangel und Entbehrungen erwiesen sich diese Jahre als künstlerisch produktiv und vielfältig, auch wenn zahlreiche Widerstände zu überwinden waren.“ Unter den ideologischen Verhärtungen im Ostteil Deutschlands erfuhren die dortigen Künstler allerdings durch die „Formalismusdebatte“ ab Ende der 1940er Jahre eine erneute Gängelung. Die Ausstellung „Befreite Moderne“ im Kunstmuseum Mülheim/Ruhr dokumentiert vom 27. September 2015 bis zum 10. Januar 2016 mit 100 Exponaten das künstlerische Schaffen im Zeitraum 1945-1949. Künstlerliste: Carl Barth, Heinz Battke, Willi Baumeister, Max Beckmann, Hubert Berke, Julius Bissier, Constant, Joseph Fassbender, Gerhard Fietz, Adolf Richard Fleischmann, Edvard Frank, Werner Gilles, K. O. Götz, Bruno Goller, Thomas Grochowiak, Hans Hartung, Werner Heldt, Peter Herkenrath, Hannah Höch, Marta Hoepffner, Karl Hofer, Otto Hofmann, Jeanne Mammen, Georg Meistermann, Oskar Moll, Erich Mueller-Kraus, Rolf Müller-Landau, Ernst Wilhelm Nay, Emil Nolde, Petra Petitpierre, Marie-Louise von Rogister, Ludwig Gabriel Schrieber, Bernard Schultze, Heinrich Siepmann, Elsa und Hans Thiemann, Hann Trier, Heinz Trökes, Theodor Werner, Fritz Winter und Wols. www.muelheim-ruhr.de/cms/kunstmuseum_muelheim_an_der_ruhr2.html


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